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28. Oktober 2007

Neue Welten und alte Sichtweisen

In dieser Woche startete im Deutschen Historischen Museum (dhm) die Ausstellung:
„NOVOS MUNDOS – NEUE WELTEN. Portugal und das Zeitalter der Entdeckungen“. Das offizielle Plakat dazu (Abbildung oben) zeigt die Ankunft der Portugiesen auf einem japanischen Wandschirm aus dem frühen 17. Jahrhundert.

Für Jugendliche mit Abenteuergeist mag die Aus-stellung interessant sein, in Ihrer Art ist sie altbacken – simples Vitrinenmuseum …
Was aber noch schlimmer ist: Die Ausstellung ist nicht nur in ihrer Art wenig zeitgemäß, sie ist auch inhaltlich fragwürdig. Denn es wird eine schlichte europäische, detailliert portugiesische Sicht bemüht, um die Ent-deckungen darzustellen. Sichtbare Folgen der Entdeckungen? Keine Spur! Keine bildliche Darstellung von Sklavenhaltung. Mord und Totschlag durch die Entdecker kommen nicht vor. Mit Bildern von Fürsten, Päpsten und Prunk schmückt man sich dagegen gern. Die Sicht der „Entdeckten“ ist minimal angedeutet.

Also: eine peinliche Ausstellung im 21. Jahrhundert in einem zentralen deutschen Museum. Logisch wird aber alles, wenn man sieht, dass der portugiesische Fremdenverkehr (s. u. ) die Ausstellung fördert. Da passen keine kritischen Untertöne. Das erinnerte mich an die Columbus Parade in der „Neuen Welt“ (USA).

Mir persönlich wären schöne portugiesische Land-schaften, einfach Land und Leute dann lieber gewesen als dass man für eine langweilige und unreflektierte Ausstellung die Geschichte bemüht.

Fremdenverkehrswerbung in Berliner S-Bahn-Station: eine geschichtswissenschaftlich zweifelhafte Ausstellung

Deutsches Historisches Museum (im Vordergrund),

im Hintergrund: Berliner Dom, Fernsehturm Alex, Rotes Rathaus, geradeaus: Abriss vom früheren Palast der Republik

Deutsche Geschichte und der „Palast“-Abriss

Sichtbar schreitet der Abriss des früheren "Palasts der Republik" voran.

Als es ihn noch gab:

Scheiben des „Palasts der Republik“ zu DDR-Zeiten (Spiegelung: Berliner Dom) …
… fotografiert auf einer JRK-Fahrt im Jahr 1986.

Im selben Jahr: der auffallend noch unverbaute Blick auf das Brandenburger Tor - mit Mauer (Blick vom Osten).

Herbst 2007 - Weitere Eindrücke aus dem touristischen Berlin

Pariser Platz, rechts: Wilhelmstr. – hier trifft man bekannte Journalisten und Politiker

Überall wird wieder gebaut und restauriert.

Reichstag und Bundeskanzleramt

Hier wohnt die Kanzlerin (Kupfergraben 6, gegenüber Pergamonmuseum).

Museumsinsel

Karneval in der Ständigen Vertretung

Politikwerbung in der Hauptstadt

US-Botschaft

Frankfurter Tor

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27. Oktober 2007

Freunde in Berlin

Jaro und Ursula mit Hildegard und Lorenzo

Christian

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24. Oktober 2007

Mal eben in Berlin …

Jedes Jahr bin ich einige Male in Berlin und ich mag die Stadt besonders, wenn es so schön herbstlich-kalt ist.
Meine Überschrift oben, à la „Ich bin dann mal (eben) weg“, erweckt vielleicht den Eindruck, dass es ein spontaner Entschluss war. Wer mich kennt weiß aber, dass ich nichts mal „so eben“ mache, weil ich für Kalkulierbarkeit bin. Allerdings gab es diesmal bis zum Schluss ein Hin und Her, ob ich reise oder nicht, und das aus guten Gründen …

Trotzdem: Wenn nicht in Berlin ein kleines Wunder geschieht (steigere ich jetzt die Neugierde bei euch?), werde ich nächste Woche zurück sein, um meine Arbeit in der Gewerkschaft wieder aufzunehmen und anschließend ins RTL-Praktikum zu gehen bis wir nach Australien fliegen. Jetzt seid ihr fast ganz im Bilde zum aktuellen Stand in meinem Sabbatjahr, oder etwa nicht? Schöne Grüße aus der Berliner Luft!

Plakat gesehen in der S-Bahn-Unterführung Yorckstr. (Kreuzberg)

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22. Oktober 2007

Abschied mit viel Tam-Tam

Ja, mit mir kannst du was erleben! Vor drei Tagen fuhr ich zu einem Freund nach Bonn, die letzte Fahrt mit dem Colt. Das allein ist noch keine große Geschichte wert. Aber unerwartet sollte die Ära „Mitsubishi Colt“ mit großem Tam-tam zu Ende gehen. Wahrscheinlich war das alles Psychologie, denn bekannter Weise zählen der erste und der letzte Eindruck.
Das Problem nach der Fahrt war: Zack, Tür zu und der Schlüssel war drin. Mir passierte dieses Miss-geschick nicht das erste Mal mit meinen Colts. Es ereignete sich in wiederkehrenden Abständen. Denn entgegen heutigen Modellen hatten meine beiden Colts noch die uraltmodische Variante der Tür-schließung: Man muss vor dem Aussteigen von Innen verriegeln und danach außen beim Tür schließen den Griff hoch ziehen. Der Vorteil: man kann auf die Benutzung des Autoschlüssels verzichten. So wie ich nun wieder in Bonn. Als die Fahrertüre zu war und ich die Beifahrertüre öffnen wollte, war auch sie verschlossen. Da stand ich nun und der Schlüssel lag in der Laptop-Tasche auf dem Beifahrersitz. Entweder war nun ein Reserveschlüssel zu besorgen oder anders die Türe aufzubekommen. Aus Erfahrung wusste ich, wer helfen konnte: die Polizei. Wer Autoknacker jagt muss wissen, wie sie ihr Geschäft betreiben.
Schnell kamen sie: zwei Figuren wie Stan Laurel und Oliver Hardy. Oli fuhr den Streifenwagen, lächelte schon amüsiert, als er uns neben dem verschlossenen Auto stehen sah. Seinen voluminösen Körper zierte eine neongelbe Verkehrspolizisten-Weste wie ein Zelt. Sein Beifahrer glich nur fast Stan Laurel. Er war dünn, kleiner als „Doof“– und er trug den klassischen Polizei-Oberlippenschnäuzer alter Schule. Damit erinnerte er leibhaftig an die Karikatur von „Oskar, dem freundlichen Polizisten“.

Oskar, der freundliche Polizist lebt!

(Die Comicfigur stammt von Otto Schwalge und erscheint seit über 50 Jahren im Kölner Stadt-Anzeiger.)

Die beiden „Autoknacker“ begaben sich ohne zu zögern an ihr Handwerk. Obwohl sie sich mit Keilen und Draht mühten, kamen sie nicht ins Auto – so leicht wollte es Mitsubishi den Autodieben nicht machen. Die beiden „Langfinger“ scheiterten an meiner Autoverriegelung. „Oskar“ meinte dann auch: „Ich muss mir wohl wieder einen Metallschieber besorgen, um Autotüren zu öffnen.“ Dann könnte Oskar sicher den Beruf wechseln…
Durch das Scheitern von Freund und Helfer in einer Karriere als Autodiebe musste dann doch noch ein Reserveschlüssel her. Dick und Doof, äh, ich meine Oli und Oskar, rieten mir, bloß nicht das Auto unbeauf-sichtigt stehen zu lassen. Denn auf dem Beifahrersitz lagen sichtbar Laptop, Navi, Geldbörse. Die Scheibe sei schnell eingeschlagen, um die Sachen zu greifen und damit zu verschwinden.
Dann hieß es Warten auf den Reserveschlüssel. Oli und Oskar hatten da schon Feierabend. In den drei Stunden des Stehens in der Kälte merkte ich: der Winter steht vor der Tür. Ich konnte außerdem sehen, wie der Grüne Pfeil 17 Jahre nach der Vereinigung im Westen ankommt (s.u.) und ich erinnerte mich frierend an alte Autogeschichten.

Der grüne Pfeil

Wartend stand ich neben einer Ampel, geschützt vor dem kühlen Wind im Hauseingang eines heimeligen Geschäfts namens „Stoffe und Wohnen“. Bei der Kälte wurde mir klar, dass Türsteher besonders im Winter kein toller Job ist. Obwohl ich lange genug vor diesem Geschäft stand, mochte ich nicht die üppigen Seiden-taften, Brokaten und Damasten bewundern, ge-schweige denn konnten die „Atmosphärenwelten“ im Laden meine "Einrichtungslust" anregen, wie es die erklärte Absicht der Inhaber war. Eine gewärmte schlichte Holzhütte hätte mir völlig gereicht.

Während ich mir einen Ast abfror, konnte ich statt-dessen beobachten, wie die Autofahrer mit dem grünen Pfeil in Bonn klarkommen. Nämlich schlecht.
Die eine Hälfte der Rechtsabbieger übersah den Pfeil und wartete brav vor roter Ampel. Nicht selten hupten nachfolgende Fahrer, die vom Warten genervt waren. Die andere Hälfte rauschte in die Kreuzung. Nicht ohne Grund heißt die Straße „Belderberg“ und ist abschüssig. Die Fahrer kamen also mit Schwung die Straße herunter, betrachteten den Pfeil offenbar als „grün“ wie das Grünlicht einer Ampel. Sie sausten ohne Halt (= verkehrswidrig) weiter und fuhren dabei mehrmals Fußgänger, die von links kamen, knapp über den Haufen, die wütend schimpften, weil ihnen die Fußgängerampel tatsächlich grün zeigte.

Autogeschichte

Mein erster Colt an meiner ersten Wohnung

Jede Autogeschichte ist Teil der Lebensgeschichte ihres Besitzers. Ich hatte zwei Colts. Hier eine kleine Auswahl der zahlreichen Geschichten:
Das erste Auto (s. oben), noch zu Studentenzeiten, ist natürlich immer etwas Besonderes, weil man seinen Aktionsradius erhöht, also mit ihm große Freiheit und erste Abenteuer und Partys erlebt: Sauerland, Holland, Brüssel, Berlin, Bremerhaven, vom Ruhrgebiet nach Düsseldorf, Krefeld, Köln …
Kurios: Es hatte einen „Power-Hebel“ (der hieß wirklich so), der aber nur einmal eingesetzt wurde für Jaro, weil ich ansonsten ein sparsamer und umweltfreundlicher Autofahrer bin. Außerdem bin ich treu: immer der gleiche Arzt, der gleiche Friseur – und die gleiche Werkstatt. Diese Werkstatt hatte sich mein Vertrauen durch folgende Episode verdient:
Irgendwann ließ sich mein Kofferraumdeckel nicht mehr verschließen, was ich gar nicht tragisch fand, weil ich schon damals nicht selten den Schlüssel im Auto vergessen habe. So konnte ich den Kofferraum immer als „Noteinstieg“ nutzen. Als ich dann wieder mal mein Auto für Ölfilterwechsel in meine Werkstatt gegeben hatte und ich danach ohne Schlüssel-benutzung den Kofferraum öffnen wollte: zog ich am Deckel, zog und zog, aber er ließ sich nicht öffnen! Ohne einen Kommentar (und ohne Rechnung) hatte die Werkstatt das defekte Schloss repariert. Das nenne ich Service!
Auch hatte der erste Colt wie mein zweiter (s. u.) seine eigene Abschiedstour: es ging mit Kumpel Carsten durch Italien. Nachdem ich diesen ersten Colt bis zum bitteren Ende gefahren hatte (ihn durch den TÜV zu bringen war nicht mehr rentabel), wurde er anschließend noch Teil eines Raubüberfalls. Nein, nein, nicht von mir. Nachts rief bei mir die Polizei an: Ob ich denn der Halter dieses Fahrzeugs sei? Am Folgetag musste ich meinen Verkauf belegen, der Tage vorher stattgefunden hatte, und anhand von Fotos die Käufer wieder erkennen, die wohl Kriminelle waren…

Queen Mom: Was hat die hier zu suchen?

Mein zweiter (jetziger) Colt hat genauso viel „erlebt“: den Mauerfall in Berlin, drei Umzüge von mir. „Er“ hat die alte Queen Mom im darauf folgenden Frühjahr an der Mauer „getroffen“ (Foto oben), mich „begleitet“ zu meinem ersten Job, dann zu meiner zweiten Schule. Er hat zahlreiche Ausflüge ermöglicht: von Düsseldorf bis Heidelberg, holländische See, Expo in Hannover, Sommerpartys bei Freunden, oder auch mal eine Spaghetti-Eis-Tour ans Hermannsdenkmal, Nachtfahrten in der Karnevalszeit von Köln nach Bielefeld oder Reisen nach Hamburg, Berlin, zuletzt Genf, Zürich.

Ciao Colt!

Es lebe des Deutschen liebstes Kind – hier der Neue.

Happy Birthday!

Wenn ich schon Postings am 22.10. schreibe, dann möchte ich auch nicht ein Geburtstagskind vergessen: Heute hat mein Vater Geburtstag!

Eine liebe Gratulation zu deinem Ehrentag!

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20. Oktober 2007

Mickey Mouse und die Ratte Tuuii

Wenn ich den Kinofilm Ratatouille im Fernsehen gesehen hätte, hätte ich bestimmt nach 15 Minuten abgeschaltet. Eine abstruse Story, trivial, zu viel peng-peng. Anfang und Ende des Films fand ich schwach.

Aber dazwischen lief eine amüsante Geschichte ab, mit teilweise spannender Handlung und technischer Perfektion durch die Animation von Pixar Studios. Das war Zeichentrick und Computeranimation für Erwachsene. Weshalb allerdings hinter mir in der Abendvorstellung zwei ca. 2 und 5 Jahre alte Kinder saßen, habe ich nicht verstanden. Die schliefen bald ein, während ich mich mehr und mehr amüsierte über die Abenteuer der Ratte Rémy auf dem Weg zum Meisterkoch.

Ob es etwas Symbolisches hat, dass Walt Disney mit einer Mickey Maus seinen Anfang machte und jetzt mit einer Ratte namens Tuuii nach der Übernahme der Pixar Studios auf dessen Qualität angewiesen ist? Mit den Pixar Studios hat Disney ein würdigen Nachfolger gefunden – vielleicht berappelt sich Walt Disney nun, geht mit zeitgemäßer, modernster Computertechnik, überzeugender Filmmusik und kreativen Zeichnern zurück zu seinen Wurzeln, zu guten Geschichten für Kinder (z.B. traditionelle Weihnachtsfilme), ohne den Firlefanz der letzten Jahre. Pixar Studios machen es mit diesem Film vor. Neben der ausgefeilten Technik besticht der Film durch charmante Figuren, wilde Jagden und einer schönen Botschaft.

Und letztlich konnte ich den Film nicht schlecht finden, denn er enthält eine der wenigen Gemeinsamkeiten, die ich zwischen mir und den Amis sehe: der Liebe zum glitzernden Paris.

8. Oktober 2007

Erinnerungen

… heute ist nicht aller Tage:
ich komm’ wieder, keine Frage …


Erinnerungen, die noch nicht im Weblog zu sehen waren:

Mosaiksteine: entdecke mich im de Young Museum

Frühlingsblüte: beim Gewächshaus im Golden Gate Park

San Francisco in der Bucht: Blick von Alcatraz

An diese Zeit werden mich auch diese Songs erinnern: "Every Heartbeat", Timberland , "Cry for you", Rihanna, Britney und Justin Timberlake.

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7. Oktober 2007

Fahrkartenkontrolle auf amerikanisch

Stellt euch vor, die U-Bahn ist gerammelt voll; wie in Köln zwischen Hbf und Neumarkt. Da kommt niemand durch. In diesem Riesen-Rummel eine Fahrkarten-kontrolle? Habe ich bei der KVB noch nicht erlebt. Anders in SF.
An jeder Tür der Bahn steigt ein breiter Kontrolleur zu: „So, Ladies and Gentleman, bitte alle die Fahrkarte in die Höhe halten.“ So als hätte der Sheriff plötzlich „Hände hoch!“ gesagt, wühlen alle die Hände aus den Taschen und zeigen brav in die Höhe, was wie ein gültiges Ticket ausschaut. Der Rest „darf“ an der nächsten Station mit den Kontrolleuren aussteigen.

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08.10. – Feiern: Columbus Day

In den USA wird jedes Jahr am zweiten Montag im Oktober der Kolumbus-Tag gefeiert. Er erinnert an die Landung des italienischen Seefahrers Christoph Kolumbus am 12. Oktober 1492 in der Neuen Welt. Richtige Feiern an diesem Tag finden nur am Rande statt. Vielmehr ist er Anlass für Geschäfte, wieder mal „Sale“ anzubieten. Der Tag ist auch kein regulärer arbeitsfreier Tag, nur für Schülerinnen und Schüler ist schulfrei.

„Richtige“ Feiern finden am Sonntag in San Francisco statt. Neben der Blue Angel – Fleet Week (s.u. ) sind weitere Events: die Italian Heritage Parade im Ortsteil Russian Hill sowie das Castro Street Fair. Das Straßenfest im Castro wurde noch persönlich von Harvey Milk im Jahr 1974 iniitiert. (Mehr Infos: Bay Area Reporter, sfBayTimes) Die italienische Parade zum Columbus-Tag ist allerdings schon "etwas" älter: die erste fand 1868 statt.

Castro Street Fair:

Fotos von der Parade:

und wieder der Mayor...

Clips von der Parade:



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Theater

Gestern Abend: Theateraufführung. Als US-Premiere führte das New Conservatory Theatre Center (nctc) das australische Stück Holding the Man auf. Es handelt sich um die autobiographische Story von Timothy Conigrave.
Nach dem Theaterbesuch fragte ich mich, ob in der Geschichte, die ich für einen Schulbuchverlag schrieb, HIV nicht wenigstens erwähnt werden muss? In der letzten Woche hatte ich die komplette Story zu Ende geschrieben und an den Verlag gemailt.
Van Ness 25:

Hier befindet sich das New Conservatory Theatre.

Actor Bradley Mena (im Stück als John) einige Zeit später im Badlands

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5. Oktober 2007

Das ist wie fliegen…*

Normalerweise hört und sieht man über Downtown San Francisco viel seltener Flugzeuge als bei uns. Ab heute ist die Ruhe vorbei, denn in der Bay Area startete die Flugwoche der Blue Angels.

Für die TV-Berichterstattung steht die Show im Mittelpunkt: Wo kann man die besten Plätze mit dem besten Blick auf die Bucht ergattern? Wo ist die VIP-Lounge? Wer wird kommen? Wie wird das Wetter? Seit der Katastrophe von Ramstein sieht man als Deutscher weniger vergnügt nach oben, wenn die Flugzeuge in 2er-, 4er- oder 6er Formation ganz-tägig niedrig über Köpfe und Dächer schießen.
Sicherlich terminlich nicht abgestimmt und dennoch ebenso ein Highlight ist die heutige Landung des zurzeit größten Flugzeugs auf der Erde, des Airbus 380 auf dem Flughafen SFO. Der A 380 befindet sich auf Testflug um die Erde.

(*Überschrift: nach dem Song von Lotto King Karl)

Formation in der Ferne

Das Foto oben mit der Formation, die man auch bei Vergrößerung (aufs Bild klicken) nur klein sieht, ist wegen des Gebäudes in der Bildmitte interessant:

Die sichtbare runde Kuppel an der Spitze des neuen Wolkenkratzers wird ein großes Wasserbassin , das bei Erdbeben die Schwingungen ausgleichen und damit einen Einsturz des Gebäudes verhinden soll.

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Medien in San Francisco

Das Frühstücksfernsehen wird morgens nicht nur vom Klassiker „GMA“ (Good Morning America) aus New York bestimmt (für Kalifornien über: ABC7.com) , sondern vom Regionalsender KRON4 oder alternativ von CBS regional .
CBS versucht mit seiner „Early Morning Show“ GMA nachzuahmen – genauso nervig. KRON4 ist dagegen der regionale Nachrichtensender, der jeden Stau oder Verkehrsunfall live berichtet. Neben CNN versucht auch FOXnews überregional umfassender zu berichten.

Als Morgenlektüre liest man „San Francisco Chronicle“ oder die überregionale New York Times. Der Chronicle hält neben seiner Wetterseite zusätzlich samstags auch ein „Tagebuch über den Planten“ bereit: man hat aktuelle Erdbebenaktivitäten auf der gesamten Erde genau im Blick.
Kompaktere SF-Informationen gibt es in „The Examiner“.

Apropos Wetter:
An die Fahrenheit-Angaben habe ich mich nicht gewöhnen können. Zum Glück hatte ich mir diese Tabelle vor meiner Reise ausgedruckt:
+ 15 Grad = 59 Fahrenheit
+ 20 Grad = 68 Fahrenheit
+ 25 Grad = 77 Fahrenheit
+ 30 Grad = 86 Fahrenheit

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Führerschein für illegale Einwanderer?

Aktuelle Diskussion in den USA: sollen illegale Einwanderer einen Autoführerschein erwerben können? CNN berichtet knapp das Argument der Gegner: dadurch könnten die Lizenzen in die Hand von Terroristen geraten. Balla-balla.

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And the winner is …

3. Preisfrage

Hier die Auflösungen zu den drei Rätselfragen:
1. vom 24.08.: „Pätrick“ (Andrea lag richtig)
2. vom 04.09.: Golden Gate Brücke
3. vom 20.09.: 35 Prozent

2. Oktober 2007

Hillary for President?

Oakland/CA. Familienausflug zur Wahlkampfver-anstaltung von Hillary Clinton. Auf der Market Street in San Francisco war ich aufgegabelt worden, ob ich nicht auch demnächst kommen wolle: „Do you want to meet Hillary?“ Okay, okay, das Spektakel lässt man sich ja nicht entgehen. Ich musste mich lediglich in eine Liste eintragen und bekam das Ticket.

Bei der Ankunft: eine riesig lange Schlange ….

… die hinter der Ecke noch länger war.

Hillary Clinton, die von ihren weiblichen Fans liebe-voll “Rodi” genannt wird (offizieller Name: Hillary Diane Rodham Clinton) lud zur „Make History“-Tour. Auf Hillarys Website heißt ihre Tour etwas bescheidener nur noch „help make history“.

Ich glaube, das war die zweite „History“-Tour in meinem Leben – wenn ich mich nicht irre, war meine erste bei Michael Jackson, da war ich allerdings nicht ganz freiwillig. Aber das ist eine andere Geschichte. Michael Jackson ist längst (Pop-) Geschichte.

Aber auch bei Hillarys Tour ging es zu wie bei einem Popstar: Buttons, Plakate, T-Shirts ….

Film, Funk und Fernsehen

In der Schlange musste jeder noch einmal seine Daten angeben. Auf diesem Bettel-Zettel konnte ich auch gleich spenden. Allerdings wurde ich darauf hinge-wiesen, dass anonyme Spenden über 50 Dollar gesetzlich verboten sind.

Endlich drin! Warten auf Hillary...

... unter guter Bewachung für die ehemalige First Lady der USA.

Motto ihres Wahlkampfes - Hillary will führen

Spot an: gleich ist sie da!

Aber vorher will er auch noch werben: Gavin Newsom.

Einige Landes- und Lokalgrößen traten zuerst auf, so wie es auch bei uns auf Wahlkampfveranstaltungen üblich ist. Auch der Mayor von San Francisco, Gavin Newsom, sprach. Schließlich wird in Kalifornien im Februar 2008 noch regional gewählt und da kann er hier bei Anhängern für sich selbst Werbung machen.
Anschließend wurden bei der weiteren Show nahezu alle Klischees bedient, wie man es erwartet.

(Clip: Musikprogramm)

(Clip: Gospelchor)

(Clip: Predigt)
-
Ich fasse es nicht: Es wurde wirklich gebetet. War ich nun bei der Demokratischen Partei gelandet oder doch bei den Republikanern?
Nachdem der Gospelchor das x-te Lied anstimmte, wurde man ungeduldig: „Hillary! Hillary!“
Endlich kam sie: Und sie ist so „happy“ da zu sein…

Hillary on stage

... und das sagt sie uns auch:

(Clip: Hillary on stage)

Hillary mit Lokalpolitikern

Hillary Clinton begrüßt die Lokalgrößen – dabei vertut sie sich mit den Namen ihrer Parteifreunde, was ihre Unterstützer lustig bis peinlich finden.
Die weiteren politischen Schlagwörter von Hillary: Jobs, Verbesserung des Gesundheitswesens (viele verloren gerade ihre Krankenversicherungen) und sie will die Soldaten aus dem Irak geordnet zurückholen (dabei hatte auch sie für diesen Krieg gestimmt).

(Clip: Hillarys Loblieb auf Kalifornien)


(Clip: Hillary am Ende: Patriotismus)

Das Ende vom Lied, besser gesagt der Rede: ein Stück Patriotismus …

-mit interessantem Unterton: „wir“ (also die Amis) wollen die Welt anführen, aber wir müssen dafür sorgen, dass die anderen sich auch führen lassen wollen.
Ihre Unterstützer träumen davon, dass sie Präsidentin wird und Barack Obama (im Moment noch einer ihrer Mitkonkurrenten innerhalb der Demokraten) Vize-präsident wird.

Bye, bye - and good luck!

Ganz in dieser Euphorie lade ich schon mal zu einer Wahlparty bei mir im November 2008 ein, zur Wahl der 44. Präsidentin oder des Präsidenten der USA.… CU!

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