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29. September 2007

Museale Bildung und mehr …

Auffallende Architektur: das SFMOMA

Museen sind zahlreich in San Francisco. Das San Francisco Museum of Modern Art (SFMOMA) ist das zweitgrößte Museum für zeitgenössische Kunst in den USA und hat eine größere Matisse-Ausstellung.

Aktuell werden dort Installationen des dänisch-isländischen Künstlers Olafur Eliasson gezeigt (lebt in Kopenhagen, hat ein Studio in Berlin). Die Ausstellung mit dem Titel „Take Your Time and Your Tempo“ enthält u. a. einen ganz in gelb verstrahlten Raum, dass einem die Augen brennen. Ein bisschen verspielt wirkt das Ganze. Ein bisschen mag ich so etwas ja sogar, wie z.B. seinen Nebelraum oder Wasserteich, dessen Wellen durch Bewegungen der Museums- besucher ausgelöst werden. Dass in einem Kühlraum „Bi, Äm, Dabbel-Ju“ (BMW) dabei Product Placement durch ein eingefrorenes Chassis betreibt, wirkt etwas irritierend – der Strom dazu wird natürlich mit „grüner Energie“ betrieben. In SF ist „green“ genauso angesagt wie als Statussymbol diese Automarke …

De Young – Museum im Golden Gate Park

Im Golden Gate Park befindet sich das M. H. de Young Museum mit Werken amerikanischer Künstler und Kunsthandwerker, also neben frühen amerikanischen Gemälden (Albert Bierstadt) und Skulpturen (Frederic Remington) auch Antiquitäten, z. B. aus New England.


Ebenfalls im Golden Gate Park ist das Gewächshaus (Conservatory of Flowers), das Asian Art Museum mit Kunstschätzen aus Tailand und Tibet sowie der Japanese Tea Garden. Der Park zählt so zu den größten Besucherattraktionen.

Golden Gate Park

San Francisco Art Institute (nicht weit entfernt von der Lombard Street)

Lombard Street

Kirche Sankt Peter & Paul am Washington Park …

… und von Innen.

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UC Berkeley

Die Stadt Berkeley ist für viele bis heute ein Symbol für Andersdenkende. Während der 1960er und 1970er Jahre führten Studenten auf dem Campus der Uni- versität von Kalifornien eine nationale Protest- bewegung gegen das amerikanische Engagement im Vietnamkrieg (1959-1975) an. Malcom X erhielt hier Redeverbot. Zu dieser Zeit war Berkeley auch bei Musikfans bekannt, weil die Musikgruppe Creedence Clearwater Revival von dort stammte.

University of California, Berkeley

UCB: Zoologie und Botanik

Die „University of California, Berkeley“ wird auch als Cal, UC Berkeley oder nur Berkeley bezeichnet. Aktuelles über das Campus-Leben erfährt man aus „The Daily Californian“.
Als ich die Universität besuchte, wirkte einiges von damals auf mich heuer anders. Die Universität soll einen Haushalt von sage und schreibe 2,2 Milliarden Dollar (2006) haben. Und woher das Geld kommt (500 Mio $), kann man an diesem Flugblatt sehen:
UCB: Geld aus schmutzigem Öl?

Demo unter wachsamen, entspannten Augen

Die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung scheinen an der UCB nicht besser zu werden. Darauf wies eine Demonstration hin. Monica Martinez, Teilnehmerin der Arbeiter-Demo schreibt auf einem Flugblatt:
„Ever since I’ve worked at UC, I’ve had to have a second job. It’s hard working 12 hours shifts, 6-7 days a week. […]
My 4 teenage kids and I share a 2 bedroom apartment. […] It’s frustrating that even though I am working hard, even though I have two jobs – I am barely making it.”

Kurzer Clip:
Demo von Arbeitern an der UC Berkeley

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Lovefest San Francisco 2007
















Hier noch zwei Clips:


(2. Clip: Start der Parade 2nd/ Market)

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26. September 2007

Let’s dance

Das Wochenende wirft seine Schatten voraus: Neben dem traditionellen Fest in der Folsom Street (30.09.) findet am kommenden Samstag, 29. September das “Lovefest 2007” statt.
Bis zum letzten Jahr trug es wie in Berlin (nun im Ruhrgebiet) ebenfalls den Namen Loveparade, doch die Namenslizenz ist dieses Jahr verfallen. Sie wurde trotz des Wunsches der amerikanischen Veranstalter nicht erneut vom Management der Loveparade vergeben. Ähnliches gab es bereits in Zürich (die dort Streetparade heißt). Ob nun Loveparade oder Lovefest: Das hindert die Veranstalter in San Francisco nicht, das größte Tanzereignis der USA auszurichten. Die diesjährige Parade wird unter anderem vom Berliner Discjockey Dr. Motte unterstützt. Mit euren Ohren könnt ihr live dabei sein.

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Bürger für Halloween

Jetzt in allen Läden: Halloween

Im Castro-Viertel wird seit Jahren Halloween mit einer (nächtlichen) Parade gefeiert.

In diesem Jahr wurde das Fest von Bürgermeister Gavin Newsom (“42nd Mayor of the City and County of San Francisco”) verboten. Grund: Die Sicherheit könne nicht gewährleistet werden. In den letzten Jahren habe die Gewalt zugenommen, im letzten Jahr wurden gar 9 Personen durch Schüsse verletzt. Nun haben sich Bürger zum Protest gegen das Verbot der Stadt zusammengeschlossen. New York City sei ein Beispiel für San Francisco, wie man eine Halloween-Parade sicher und erfolgreich durchführen könne.

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Anti-Gewalt-Arbeit

Kurios: Parfümieren im Center verboten!

Gestern fand im Center ein Seminar zur Arbeit gegen Gewalt statt. Es wurde geleitet von Tina D’Elia (cuav), Amal Kouttab (sfwar) und Michael Scarce (dotmen). Sie präsentierten interessante US-Fakten und dazu gehörende Terminologien. Anschließend ging es in Kleingruppen (bei mir geleitet von Scott Ward) darum, in welchen Punkten man den Thesen zustimmen könne und welche Fragen im anschließenden Plenum diskutiert werden sollten.

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Ohne Worte.

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24. September 2007

Das Hippie – Rotkäppchen

Sonntagnachmittag im Dolores Park. Alle genießen die Sonne im Spätsommer 2007.
Da kommt Rotkäppchen vorbei. Ihre Kleidung ist eine Mischung aus Kelly-Family-Look und gut gepflegtem Hippie. Zwar hat sie sich kein rotes Käppchen aufgesetzt, aber das Körbchen hat sie dabei. Der Korb hat ein großes Cannabisblatt auf dem geöffneten Deckel.
So geht das junge Mädchen von Decke zu Decke, nimmt wie eine alte Freundin gemütlich Platz und breitet ihre Backwaren aus: Plätzchen, Brot, Kuchen. Alles ist einzeln in Klarsichtfolie verpackt, wird angefasst, beschnuppert und fleißig gekauft.

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21. September 2007

TV: weniger Sex, mehr Gewalt

Dass das private US-Fernsehen – trotz 59. Emmy’s in L.A. - schlechte Qualität hat, ist hinlänglich bekannt, auch bei Amerikanern selbst. Besonders sonntags wird’s grauenvoll:
Am Nachmittag gibt’s nur Sport in allen Varianten (aber da liege ich sowieso irgendwo auf der Wiese oder gehe etwas trinken) und vormittags wird man auf allen Kanälen mit TV-Predigten maltretiert. Aber Deutschland kann sich auch nicht mehr so viel auf sein TV-Programm einbilden, denn die Unterschiede zum deutschen Privatfernsehen sind so riesig nicht. Es laufen die gleichen Serien wie Desperate Housewives und Formate von Big Brother (mit schärferen Auseinandersetzungen als bei uns, bis zu körperlichen Attacken) über America’ s Next Topmodel bis Dancing with the Stars.

Sonntags die Preview- montags gehts dann in den "Monster Park" (die Heimat der 49ers)

Erziehung im Kinderprogramm: Goldfisch noch im Kugelglas


Einige Akzente sind im US-TV auffallend anders gesetzt:

Die Gerichtsshows zeigen offenbar noch echte Angeklagte und Zeugen. Mich hat es schon ein wenig geschockt wie „Judge Judy“, die freundliche alte Dame, im Gerichtssaal herum schrie und die Angeklagten zur Schnecke machte. Manchmal schien das fast ein Fall für Amnesty International zu werden (ohne mit diesem Vergleich die gute AI-Arbeit schmälern zu wollen).
Vorsicht vor Richtern, die man kumpelhaft „Judy“ nennt

Neues Format bei CBS: „Kid Nation“

Diese Woche startete „Kid Nation“. Dabei managen 40 Kinder (8-14 Jahre) ihr Leben 40 Tage selbstständig mitten in der Wüste in den Resten (oder Kulissen) einer Westernstadt. „There s no President Bush, there is nothing“ (O-Ton einer 12 Jährigen). Na ja, stimmte nicht ganz: 4 Kids wurden als Leitung den anderen vom Sender vor die Nase gesetzt. Qualifikation: unklar. Da hoffte der Sender auf eine kleine Revolution - dieses Konzept ging natürlich auf. Eine Revolution gegen die Macher des Formats blieb aus; selbst Erwachsene bei BB kriegen das nie hin. Was sonst durch das TV-Team in Kid Nation beeinflusst wurde, wird den Zuschauern wie bei all diesen Formaten verschwiegen. Die Kinder werden einem Psycho-Big-Brother ausgesetzt… mit dem Gewinn eines 2 Pfund schweren Goldsterns im Wert von 20.000 Dollar.

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„Commercials“ im Programm

- „Der Preis ist heiß“ (price is right) feiert in den USA seinen 35. Geburtstag. Noch immer flippen die teilnehmenden Gewinner und Zuschauer über jeden Toaster, jede Waschmaschine aus, als hätten sie eine lebenslange Rente plus Traumhaus samt Insel in der Südsee gewonnen.
- Wie stark Werbepausen in Deutschland gesetzlich geregelt sind, fiel mir erst hier wieder auf, als ich versuchte, einen Spielfilm zu sehen. Total nervig, wenn immer nach 5-8 Minuten die nächste Werbung kommt.
- Noch mehr als bei uns wird für unentwegtes Essen und Fertigprodukte geworben, dafür weniger für Süßigkeiten. Es gibt auch Werbe-Einblendungen, die dazu auffordern, sich gesund zu ernähren. Die andere Hälfte aller Werbungen ist für Autos und Handy-Verträge (fast nut „AT&T“).
- In der Nacht gibt es auch im US-TV die Anruf-heiss-mach-Nummern. Allerdings sind in diesen Werbungen alle jungen Damen nicht oben-ohne gekleidet, sondern im Badeanzug und sie animieren lediglich dazu, dass sie mit dir „flirten“ wollen. So, so.

Als ich in SF ankam, hatte ich eine Lieblingswerbung, die aber leider nicht mehr läuft:

Sind zwei Frauen im Badezimmer (was machen die da zusammen?). Eine hellhäutige Blondine sitzt auf dem Badewannenrand, eine Latino-Frau steht und beide bewundern die Handtücher. Das Gespräch läuft – frei übersetzt – so ab:
Sagt die Stehende: „Oh, was für tolle Handtücher!“ Beide fassen gemeinsam ein flauschiges braunes Ding an. Antwortet die Sitzende: „Ja, die habe ich von Anna’s.“ Das ist dann die totale Überraschung für die andere: „Oh,, wirklich von Anna’s?“ „Ja, bei Anna’s! Für nur 3,99$!“ „Oooh, für 3,99 $? Wirklich?“ „Ja, wirklich. Bei Anna’s! Für nur 3,99$!“
Schnitt - „Alle sprechen über Anna’s!“ schließt eine Männerstimme aus dem Off die Werbung ab. So muss Werbung sein!

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Keine Angst vorm weißen Hai

In den letzten Jahren starben in den USA 171 Menschen durch einen Toaster, 7 durch eine Hai-Attacke. Ein Herz für Haie!

20. September 2007

3. Preisfrage: Wie viele Amerikaner meinen …

... dass ein Kind eher schwul wird, das bei einem schwulen Paar aufwächst?

(Unter "Kommentare" kann getippt werden. Bild oben: Lasst euch von den Prozentangaben nicht irritieren. Es sind die Vermutungen der Kandidaten der TV-Show. In dieser Show war das die 100.000- Dollar-Frage. Bei mir gibt es nur den Titel "Gewinner/-in" zu gewinnen. Der Rechtsverdreherweg ist wie immer ausgeschlossen.)

19. September 2007

Orientation Seminar

Als Volunteer hatte ich heute mein Orientation Seminar im "Center" (s. oben). Ich war gespannt auf die Leute und die Art der Durchführung des Seminars. Ich erwartete eine Runde, wie ich sie von den AA aus US-Filmen kenne, in der man sagt: „Hi, ich bin Frank und komme aus Deutschland“ und der Chor antwortet: „Hi, Frank!“ So ähnlich lief es dann auch, zumindest ließ die Bestuhlung dies vermuten (s. Foto unten). Aber dann wurde noch das bei uns übliche Kennenlernen in Partnerarbeit durchgeführt. Es gab viel Neues und einiges zu lachen. Schließlich haben wir auch über meine weitere Tätigkeit für das Center gesprochen.

Bestuhlung vor Seminarbeginn - anschließend waren wir 20 TeilnehmerInnen

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Armes, katholisches Irland und Hoffnung Amerika

Was mache ich sonst so in SF? Wenn ich nicht unterwegs bin, schreibe oder lese ich. Mir gehts also gut. Nachdem ich schon „Tag und Nacht und auch im Sommer“ gelesen habe, bin ich gerade mit „Die Asche meiner Mutter“ durch (beide von Frank Mc Court –noch mal einen herzlichen Gruß und Dank ans Kollegium für dieses gewünschte Geburtstagsbuch). Mag/kann mir jemand zufällig sein Fortsetzungs- buch „Ein rundherum tolles Land“ borgen? Und andere Literaturempfehlungen sind ebenso willkommen! Ich mag biographische Romane. Vorausgesetzt, sie sind anschaulich erzählt und es ist möglich einen persönlichen Bezug herzustellen. So ist es bei Frank Mc Court. Selbst wenn es um die Armut im katholischen Irland, die Feindschaft zu England und die Hoffnung Amerika in seiner frühen Lebensgeschichte geht. Dazu zwei bemerkenswerte Textstellen:

Wie heißt du?
Frank, Sir.
Kannst du lesen?
Jawohl, Sir.
Willst du dir Sixpence verdienen?
Jawohl, Sir.
Komm morgen hierher. Du heißt Franziskus, stimmt’s?
Frank, Sir.
Franziskus heißt du. Einen heiligen Frank hat es nie gegeben. Das ist ein Name für Gangster und Politiker.
(S. 246)

„Warum haben uns die Priester nie von der hl. Ursula und ihren elftausend unschuldigen Märtyrerinnen erzählt? Ihr Vater wollte, dass sie einen heidnischen König heiratet, aber sie sagte, ich fahre ein bisschen weg, drei Jahre, und denke darüber nach. Sie fährt also mit ihren tausend adligen Hofdamen und deren Reisebegleiterinnen, noch mal zehntausend, weg. Sie fuhren mit dem Schiff herum und klapperten verschiedene Länder ab, bis sie nach Köln kamen, wo der Häuptling der Hunnen Ursula einen Heiratsantrag machte. Nein, sagte sie, und die Hunnen brachten sie und die ganzen anderen Jungfrauen gleich mit um. Warum konnte sie nicht ja sagen und elftausend Jungfrauen das Leben retten? Warum mussten jungfräuliche Märtyrerinnen immer so stur sein?“
(S. 438)

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US-Wirtschaft: Greenspan im Kreuzfeuer

Leerstand - selbst auf der Market Street in SF

Seit dem der „Finanzguru“ (und frühere US-Noten- bankchef) Alan Greenspan in seinem Buch Negatives zur Wirtschaftspolitik der Bush-Regierung sagt, wird er in den Medien der USA kritisch beäugt – dabei erwähnt man beiläufig seine 21 Jahre jüngere Partnerin. Das bedeutet, man hinterfragt kritisch die Seriosität von Greenspan, also nicht mit ganz feinen Methoden.

Im Kern geht es um die aktuelle Finanzkrise in den USA, in der tausende Familien ihr Haus verloren haben, und man wirft auch kritische Fragen gegenüber Greenspan auf. Greenspan war immer ein konservativer Anhänger niedriger Steuern, in Verbindung mit einer Senkung der Ausgaben. Unter Bush erreichte das US-Haushaltsdefizit jedoch neue Rekordhöhen. Seit Beginn seiner ersten Amtszeit hatte Bush die Steuern gesenkt, was seine Gegner als Geschenk an die Reichen kritisierten, während die Regierung das als Schutzmaßnahme gegen eine Rezession nach dem 11. September 2001 rechtfertigte. Ein bisschen verlogen bleiben die Debatten hier auch weiter. Allen Finanzproblemen zum Trotz wird im US-TV lustig weiter mit unseriösen Krediten geworben, bei denen man mit der Ratenzahlung z. B. erst nach drei Jahren beginnen muss. Diese Kreditvergabe mit erst gar keinen oder niedrigen Lockzinsen gilt als eine der Ursachen, wie Familien den Überblick verloren haben und später horrende Zinsen nicht mehr bezahlen konnten.

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18. September 2007

Are you german?

Auf keinen Fall darf ich den Auftritt von “Günther” (gesprochen: Gunter) verpassen (siehe oben)! Von meinem Lieblingsradiosender wird der Auftritt im Radio und mit Flyern beworben. Noch pointierter als sonst erfahre ich dort bestimmt die Ami-Sicht über Deutsche.

Interessant finde ich es auch deshalb, weil ich erlebe, wie positiv man hier auf Deutsche reagiert. Kann sein, dass die Amis das jetzt nötig haben, denn viele Freunde haben die US-Amerikaner nun gerade nicht mehr in dieser Welt (wir Deutsche seit 1945 aber auch nicht). Dabei sah man auch in Kalifornien Deutsche lange sehr negativ, wie mir Richard Lasker mit deutschen Wurzeln berichtete (von Else Lasker-Schüler hatte er noch nie gehört). Der Deutschenhass fing schon früher an als ich dachte; nicht erst mit dem zweiten Weltkrieg und dem Bild vom bösen Deutschen mit der Nazi-Fratze. Wie mir Richard berichtete, wanderte seine Familie kurz vor dem ersten Weltkrieg ein und sah sich gezwungen, bereits nach 1918 die deutsche Geburt zu verleugnen, um nicht permanent angefeindet zu werden. Heute heben viele Amerikaner in SF politisch hervor, wie gut sie finden, dass Angela Merkel George W. Bush diplomatisch-befreundet und doch unmissverständlich die Meinung zur Außenpolitik gesagt hat.

Selbst wenn das nicht repräsentativ sein kann, weil ich nicht unbedingt auf Ultrakonservative treffe, so ist bereits der Anfang jedes lockeren Gesprächs interessant: man reagiert amüsiert-freundlich auf meinen „funny“ Akzent: „Where are you from?“ Ich könnte zwar mit meinem Oxford-English nun beleidigt sein, aber ich muss lachen und dabei immer an „Günther“ denken. Sieht er nicht ein wenig wie Hape Kerkeling aus? Ist es gar Hape Kerkeling? Und ich vermute einfach, dass Amis unseren Akzent ähnlich lustig finden genauso wie wir, wenn Holländer deutsch sprechen (Rudi Carrell und Linda de Mol lassen grüßen). Aber bekannter Weise sehen viele Deutsche in der Regel die Holländer positiver als umgekehrt sie uns. Vielleicht ist das heute mit Amis und Deutschen genauso. Arme Amis.

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13. September 2007

Golden Gate Bridge

Ihr wollt Touri-Fotos? Ihr bekommt Touri-Fotos!
Wie im gesamten Weblog lassen sich die Fotos durch Anklicken vergrößern.
Oben habe ich mit der Golden Gate Bridge angefangen. Dieses Wahrzeichen wollte ich schon zum Posting vom 03.09.07 mit Patrick, dem Freund von Spongebob, auf einem Bild fotografiert haben (siehe „2.Preisfrage“-Posting), aber da kam – ganz traditionell für diesen Ort - der Nebel dazwischen:


Ohne „Cable Car“-Foto geht auch bei dieser Auswahl nichts, dachte ich mir:

Tipp: Wie die meisten Touristen sollte man nicht an der Ecke Market / Powell Street einsteigen. Lieber das „richtige“ Cable Car- Feeling bekommen, indem man später woanders zusteigt und stehend an der Seite für eine längere Stecke mitfährt. Cool!

Vom Cable Car aus fotografiert: die 260 Meter hohe Transamerica Pyramid:
(zum Vergleich: der Kölner Dom ist rund 157 Meter hoch)

Die zentrale Ader der Stadt für das touristische Programm ist die Market Street, die von der Innenstadt bis zum Castro führt:
Market Street – Blick nach Downtown
(auf der Höhe, von der ich fotografiere, befindet sich mein Hotel)

Gut vom Castro aus zu sehen – häufig, aber Dank des Nebels nicht immer:
Fernsehturm von San Francisco: der Sutro Tower


Kirche Mission Dolores

Die spanische Mission Dolores, das älteste Bauwerk in der Stadt, wurde am 9. Oktober 1776 vom Franziskaner Padre Junipero Serra gegründet. Sie heißt eigentlich Mision San Francisco des Asis (Namensgeber der Stadt) und hat als eines der wenigen Gebäude mehrere Erdbeben fast unbe- schadet überstanden. Sie ist eine der 21 Missionen aus der Zeit der spanischen Eroberung. 1958 entstanden hier Filmszenen für Alfred Hitchcocks Thriller "Vertigo - Aus dem Reich der Toten".

In der Nähe dieser Basilika liegt der Dolores Park:

- … und beides ist in der Nähe des Castro-Districts:

Obwohl die Organisation der UN heute in New York City sitzt – gegründet wurden die Vereinten Nationen 1945 in San Francisco. In der Wirklichkeit empfand ich den Platz der United Nations noch beeindruckender als auf dem Foto (s. u.). Auf jeder der abgebildeten Säulen stehen Jahreszahlen mit dem UN-Eintrittsjahr aller Staaten.
Am Ende des Platzes sieht man die Kuppel des Rathauses von SF, dessen Büros offen zugänglich sind (abgesehen von der Sicherheitskontrolle), so wie es sich in einem demokratischen Land gehört. Von Innen sieht es so aus:
Hinter dem Rathaus („City Hall“) liegen die Oper und das Theater von SF.

Shoppen: Es gibt drei große Shopping Center:
Das größte ist das San Francisco Shopping Center (siehe oben) an der 865 Market Street, das Stonestown Galleria Shopping Center liegt außerhalb des Zentrums an der Universität und das Anchorage Shopping Center ist in der Nähe von Fisherman’s Wharf.
Daneben gibt es in allen Vierteln endlos viele kleine Geschäfte, dass man sich fragt, wie sie es schaffen, überhaupt zu existieren – eben aufgrund der niedrigen Löhne …

In der Bay: After Hour Party im „China Basin“:

Abschließend: die einmalige, bunte und zierliche Architektur macht den Charme von San Francisco aus:


Hier (Foto oben) schrieb Anne Rice das später verfilmte Buch „Interview mit einem Vampir“. Interessant: besucht man ihren Website-Link, sieht man ihr Voting für die Kandidatur von Hillary Clinton.

Die "Painted Ladies" (oben) sind ein Straßenzug mit Häusern im viktorianischen Stil am Alamo Square.

Diese Foto-Auswahl ist mir schwer gefallen - die berühmt-berüchtigte Insel Alcatraz und Fisherman’ s Wharf fehlen ebenso wie die Lombard Street und Chinatown. Nach meiner Rückkehr fühlt euch eingeladen, auf dem Laptop Fotos über SF per Diashow-Programm zu „bewundern“. Denn: Party, Ruhe und Großstadtfeeling… alles bietet San Francisco. Hierzu zum Schluss noch zwei kurze Clips [Party-Clips gibt’s natürlich nur privat;-)]:


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