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21. September 2007

TV: weniger Sex, mehr Gewalt

Dass das private US-Fernsehen – trotz 59. Emmy’s in L.A. - schlechte Qualität hat, ist hinlänglich bekannt, auch bei Amerikanern selbst. Besonders sonntags wird’s grauenvoll:
Am Nachmittag gibt’s nur Sport in allen Varianten (aber da liege ich sowieso irgendwo auf der Wiese oder gehe etwas trinken) und vormittags wird man auf allen Kanälen mit TV-Predigten maltretiert. Aber Deutschland kann sich auch nicht mehr so viel auf sein TV-Programm einbilden, denn die Unterschiede zum deutschen Privatfernsehen sind so riesig nicht. Es laufen die gleichen Serien wie Desperate Housewives und Formate von Big Brother (mit schärferen Auseinandersetzungen als bei uns, bis zu körperlichen Attacken) über America’ s Next Topmodel bis Dancing with the Stars.

Sonntags die Preview- montags gehts dann in den "Monster Park" (die Heimat der 49ers)

Erziehung im Kinderprogramm: Goldfisch noch im Kugelglas


Einige Akzente sind im US-TV auffallend anders gesetzt:

Die Gerichtsshows zeigen offenbar noch echte Angeklagte und Zeugen. Mich hat es schon ein wenig geschockt wie „Judge Judy“, die freundliche alte Dame, im Gerichtssaal herum schrie und die Angeklagten zur Schnecke machte. Manchmal schien das fast ein Fall für Amnesty International zu werden (ohne mit diesem Vergleich die gute AI-Arbeit schmälern zu wollen).
Vorsicht vor Richtern, die man kumpelhaft „Judy“ nennt

Neues Format bei CBS: „Kid Nation“

Diese Woche startete „Kid Nation“. Dabei managen 40 Kinder (8-14 Jahre) ihr Leben 40 Tage selbstständig mitten in der Wüste in den Resten (oder Kulissen) einer Westernstadt. „There s no President Bush, there is nothing“ (O-Ton einer 12 Jährigen). Na ja, stimmte nicht ganz: 4 Kids wurden als Leitung den anderen vom Sender vor die Nase gesetzt. Qualifikation: unklar. Da hoffte der Sender auf eine kleine Revolution - dieses Konzept ging natürlich auf. Eine Revolution gegen die Macher des Formats blieb aus; selbst Erwachsene bei BB kriegen das nie hin. Was sonst durch das TV-Team in Kid Nation beeinflusst wurde, wird den Zuschauern wie bei all diesen Formaten verschwiegen. Die Kinder werden einem Psycho-Big-Brother ausgesetzt… mit dem Gewinn eines 2 Pfund schweren Goldsterns im Wert von 20.000 Dollar.

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