Abflug! Im Flugzeug gibt es u. a die Originalversionen von Spider Man 3 und „Becoming Jane“ (als „Geliebte Jane“ ab 3. Oktober im dt. Kino) zu sehen – ein „Frauenfilm“ (so die Online-Kritik) über einen Ausschnitt aus dem Leben und Lieben von Jane Austen, eine der größten englischen Schriftstellerinnen, die vor 200 Jahren lebte. Zwei Stunden kann ich an meinem Laptop arbeiten (bis der Akku leer ist). Das ist gerade die Zeit, die ich brauche, um die Änderungswünsche des Verlags in die erste Hälfte meines Buchtextes einzuarbeiten. Dann werde ich weiter in „Die Asche meiner Mutter“ (Frank McCourt) lesen. Zum Lesen an nebeligen Herbsttagen habe ich nach San Francisco zwei weitere Bücher mitgenommen: den Roman „Der Schwarm“ (F. Schätzing) und „Die Erlebnisgesellschaft“ (G. Schulze), ein soziologisches Buch über die heutige Kultur.
Morgen starte ich mit British Airways über London nach San Francisco: Auf ins Erdbebengebiet von 1906! Schon in meiner eigenen Schulzeit sprach Erdkundelehrer Hamerski über die San-Andreas-Spalte, und wie verrückt die Leute seien, dass sie dort lebten; wie der Tanz „auf dem Vulkan“. Jetzt werde ich dort wohnen. Was wird mich erwarten? Werde ich mich wohl fühlen? Schon vor zwei Jahren fing ich mit der Planung meines Aufenthalts an. Einiges klappte nicht so, wie ich es mir wünschte (Beispiele: die Greencard oder das Praktikum). Ich bin umso ge-spannter, ob die Änderungen nun ein Vor- oder Nachteil für meinen Aufenthalt werden. Also: Daumen drücken! Abschiedsblicke(*) auf meine letzten Tage vor der Abreise: Am Ende vom Sommer, der keiner war, habe ich meinen Balkon winterfertig gemacht. Holzbank und – stuhl hereingeholt, Sonnenschirm und Sommerlampen zurück in den Keller gebracht. Die Sonnenblume (s. Foto) strahlte noch in voller Pracht. Viele Früchte am Brombeerstrauch sind zwar durch die Feuchtigkeit groß geworden, aber die meisten blieben rötlich und wenig schmackhaft, weil ihnen der Sommer 2007 zu wenig Sonne gab. Jetzt wird aus den Früchten nichts mehr. Auch einige Blumen blühen noch in den Balkontöpfen. Wenn ich zurückkomme, werden sie verblüht sein. Und draußen wird es 10 Grad kälter sein. Dann kann ich bald wieder in den Keller gehen und die Weihnachtsdeko in die Wohnung holen. (*„Abschiedsblicke“ ist der Titel einer meiner Lieblingsfilme – und spielt auch in den USA.)
Wohnen (Der Name des Hotels erweckt komische Assoziationen; es ist aber ein normales Hotel, das sich heute offiziell "City Hotel" nennt.)
Essen (Hier erfuhr ich alles, was rund um Australien gar nicht geht.)
Tanzen (Obwohl es wie eine normale Haustüre aussieht: Ja, das ist der Eingang einer Partylocation. Wir erlebten dort in der Nacht davor die Eröffnungsparty des neuen Clubs "Blender".)
Hochgucken (an der Rosenborg)
Runtergucken (vom Rundetaarn auf Kopenhagen, im Hintergrund die Ostsee und die Oeresundbrücke)
Umgucken (in dem Rundetaarn; u.a. zwei Tage später auch im Danish Design Center)
Kopenhagen. Zu dieser Stadt gehört die Meerjungfrau. Zu unserem Kegelausflug gehören seit einigen Jahren vier Personen. Vor knapp einer Woche hat unser vierter Begleiter, der im Weblog „auf keinen Fall“ (O-Ton) mit seinem Namen genannt werden will, seine Teilnahme an unserem Kopenhagen-Ausflug abgesagt. *heul* Aber die berufliche Karriere geht nun mal vor. Wir wünschen dir von hier viel Erfolg für deinen Termin! Dafür werden wir dir vorschwärmen, was wir alles gesehen haben. Bäckchen, wir werden dich vermissen!
Schuljahresbeginn 007 in NRW - im Dienste welcher Majestät?
Deregulierung? Das ist ein Fremdwort in der Schul-politik der konservativ-liberalen Landesregierung. Von völlig unterschiedlichen Seiten, ob von Schulleitung oder "normaler" Lehrerin mit Berufserfahrung seit 25 Jahren wird mir über den Beginn des Schuljahres 2007/2008 berichtet, dass es noch nie solch einen Regelungswahn für Schulen, Klassenlehrer und Fachlehrer gab.
Das ist typisch in NRW, so wie wir es schon mit dem "neuen" Schulgesetz feststellen konnten: Gepredigt werden hehre Ziele wie Selbstver-antwortung (der Schulen), individuelle Förderung (von SchülerInnen) und bezahlt wird das alles mit zusätzlichem unbezahlten, teilweise unnützen Engagement von Lehrkräften, die sich nicht so an-stellen sollen, die die zahllosen Verpflichtungen und Vorschriften umsetzen sollen und denen zudem noch ein schlechtes Gewissen gemacht wird. Dokumentation von Arbeits- und Sozialverhalten ist seit Jahren so ein Beispiel - konzeptionslos und unpädagogisch. Aber das wird in diesem Schuljahr noch getoppt von "Kopfnoten".
Bildungspolitiker schmücken sich später mit Zahlen vor ihren Wählern. Dass das System trotzdem Schrott ist, will man nicht wahr haben. Vereinzelt wird das im Lehrerzimmer diskutiert, wenn dafür zwischen Aufsichten, Schulimagepflege, Datenerfassung und Planerfüllung noch Zeit bleibt. Wie soll unter dem Regelungswahn in Ruhe pädagogische Arbeit geleistet werden? Es gibt darauf offenbar nur eine Antwort: nehmt den Landespolitikern die Spielwiese "Schule" weg!
Ich bin zurück in Köln, endlich wieder im eigenen Bett. In 18 Tagen fliege ich schon in die USA. Der Koffer bleibt stehen, wird dann nur doppelt so voll gepackt. Gerne komme ich dem Wunsch nach: „Schreib doch mal auf, wann du wo bist.“ Knapp habe ich das schon gemacht (siehe am Ende meines ersten Weblogs vom 20. Juni). Tipp: Wer sich das Nachgucken zu Neuem im Weblog sparen möchte, kann am Ende unter „Posts“ (einen Feed) abonnieren und bekommt so meinen aktuellsten Weblog-Eintrag. Schauen wir nun ausführlich in den weiteren Verlauf meines Sabbatjahrs:
Beginnen wir ► heute (10.08.): Seit Wochen versucht die Firma P. mit mir einen Termin zu vereinbaren, um in die Wohnung zu kommen. Heute streichen sie draußen die Holzkonstruktion meiner Fensterrahmen; dort, wo in schwindelnder Höhe auch schon Oliver Pocher in die Tiefe sprang (siehe Clip).
► Morgen, am Sa., 11.08. ruft mich die Gewerkschaftsarbeit zurück in die Arbeitswirklichkeit. Ich leite die GEW Fachgruppensitzung in Gelsenkirchen mit Vertretern aus Realschulen des Landes. Der Rest des Wochenendes gehört „Papi“ der „Familie“. ;-) ► Am Montag (13.08.) treffe ich mich mit meinem ehemaligen Klassenkameraden Marko in Oberhausen. Was ich an den übrigen Tagen in der Woche mache? Keinen Plan. Auch solche Tage verstreichen flott. Dies und das gibt es für den USA-Aufenthalt vorzubereiten. Und seit ich Anfang August das „OK“ des Verlags bekam, benötige ich diese und weitere Wochen zum Schreiben des Buches. ► Das Wochenende 17.08.-20.08. führt mich mit den drei „Jungs“ (meinen engsten Freunden) auf unsere jährliche „Kegeltour“; letztes Jahr waren wir in Stockholm, diesmal geht’s nach Kopenhagen. ► Das letzte Wochenende für mich in Deutschland naht. Am 25.08. schauen wir in Essen bei der LOVEPARADE vorbei.
Kurz vor meinem Abflug werden Stellen-ausschreibungen im Internet veröffentlicht (29.08.) und ggf. kann ich mich bewerben – das wird knapp, denn schon einen Tag später geht’s los: ► Do., 30.08. Flug nach San Francisco, dann habe ich gut 2 Monate „American way of life“ vor mir. Vom CUAV habe ich nie wieder etwas gehört. In San Francisco werde ich dem Büro mal einen Besuch abstatten und mir die „engagierten“ Damen und Herren anschauen. Ich schwanke nun, ob ich vor Ort bleiben soll oder doch noch eine Rundreise durch das Land starte. – Zurück geht es über London am: ► Fr., 26.10., Rückkehr aus Kalifornien. Wieder in Köln besuche ich am ► Mo., 29.10. das TAKE THAT – Konzert (mein drittes). Nach dem USA-Aufenthalt muss ich mir ein neues Auto kaufen, denn das brauche ich in der kommenden Woche für den: ► Beginn meines Praktikums bei RTL Radio in Luxemburg am Mo., 05.11.. In diesem Praktikum absehbare Unterbrechungen sind: ► Sa., 10.11.: Ich leite die GEW-Delegierten-versammlung in Dortmund. Am Tag darauf, diesmal an einem Sonntag ist der: ► 11.11. in Kölle (hoffentlich habe ich bei RTL frei). Schon zwei Wochen später startet die ► Vorweihnachtszeit mit ihrem jährlichen Höhepunkt: ► 24. 12. / 25.12. Weihnachten und Geburtstagsfeier; im Anschluss folgen: ► vom 26.12. bis 29.12. unsere Städtereise nach Prag sowie im ► Januar 2008 unser längster gemeinsamer Urlaub: Australien.
Das hört sich bis zur Hälfte meines Sabbatjahres sehr verplant an, nicht? Der Sommer 2008 wird schnell kommen und damit das Ende meines „Sabbaticals“. ► Deshalb habe ich mir das Frühjahr 2008 absichtlich frei gehalten. Nicht ganz „frei“ von allem, denn in diesen Zeitraum fallen Fristen von Bewerbungen und Auswahlgesprächen. Vielleicht wird dann, nach Australien, sogar langsam das Geld knapp, aber darüber spricht man ja nicht …
Ein Regentag am Mittelmeer. Kein schlechter Tag. Ich sitze im Internetcafe und möchte euch auch die andere (schöne) Seite meines Spanien-Urlaubs zeigen (wo ist das "Z" auf der spanischen Tastatur? *such*):
Span. Sonntag im August: Kirche St. Bartomeu i Santa Tecla (Sitges)
Sitges – mit seiner auffallenden Kirche St. Bartomeu i Santa Tecla aus dem 17. Jahrhundert- liegt südlich von Barcelona am Küstenabschnitt Garraf. Der Ort wurde 991 erstmals erwähnt, als man auf Ruinen („silos“/ „sitges“) aus römischer Zeit stieß. Interessant: In der Gegend wurden Knochenreste des Neanderthalers gefunden, die nun in Barcelona ausge- stellt sind. Heute gilt Sitges bei Spaniern als „schick“, wodurch die Immobilienpreise explodierten.
Endlich habe ich „Und Gott schuf Paris“ (Ulrich Wickert) zu Ende gelesen. Das Kapitel über „Paris und die Einheit“ (1989/90) ist durch seinen Perspektivenwechsel sogar für einen Geschichtskurs interessant, weil es ein Kabinettstückchen deutscher und französischer Politik facettenreich schildert. Trotz mancher Langatmigkeit enthielt das Buch interessante (teilweise aber bekannte) Anekdoten aus dem Herzen Frankreichs. Mich wunderte beim Titel des Buches: es wird nicht auf Paris als Stadt der Liebe eingegangen.
Bevor mich die spanischen Killerameisen verzehrten, durfte ich in ein anderes Zimmer ziehen. Die freundlichen Damen an der Rezeption konnten sich meinem Argument nicht verschließen: Eine Etage tiefer ist es weniger heiß als unter dem Dach. Aber auch nicht komfortabler. Schauen wir uns um, dann sieht man: An der Wand ist eine Telefonhalterung, lediglich der Telefonhörer fehlt. Die alte hölzerne Jalousie ist halb geschlossen und bleibt es auch. Denn der Seilzug ist bedrohlich eingerissen und lässt sich nicht betätigen. Das Zimmer bleibt im Dunkel. Vorteil: man sieht den dicken Staub auf der Kommode nicht. Juchhu, jetzt habe ich nur noch eine Steckdose! Sie ist im Bad und geht ohne permanentes Licht. Das Bad ist wieder die Krönung. Sehen wir mal vom Rost ab (ein alter Bekannter aus dem letzten Zimmer und er hat mir auch schon die Strandtücher ruiniert), dann ist die WC-Schüssel der Hit. Sie ist eng eingebaut. Ich muss x-beinig sitzen. Trotzdem stoße ich mir immer wieder die Kniescheiben. Bei dieser mehr als 30 Jahre alten Konstruktion frage ich mich, wie sich hunderte von Hotelgästen in den letzten Jahrzehnten dort hinein gezwängt haben? Als ich euch gerade ein Foto machen wollte (vom WC, ohne mich :-), erschrak ich. Aus meiner Kulturtasche hörte ich Geräusche: klack - klack. Schlimmste Ahnungen wurden wach. Waren die Ameisen in ihrer Größe mutiert? Nein. Halb so schlimm: nur dicke Tropfen platschten in die Tasche – das Wasser kam von der Decke (s. Foto, oben). Der Gast über mir hatte gerade geduscht.
Noch drei Nächte Spanien. Noch ein Problem: der Ventilator muss im Bad an der einen Steckdose angeschlossen werden und kann kaum um die Ecke ins Zimmer pusten. Um korrekt zu sein: Im Zimmer gibt es noch eine Steckdose. Aber die ist ein Modell aus alten spanischen Zeiten. Heutige Stecker passen nicht in die Steckdose, so dass man für den Ventilator-Stecker einen Adapter bräuchte. Die Rezeption bedauerte nicht fündig zu sein. Macht aber jetzt auch nichts mehr. Nach zwei Tagen hat der Ventilator seinen Geist aufgegeben. Ersatzlos.
Eigentlich ist mein Hotel gar nicht soooo schlecht. Wenn ich beide Augen zudrücke. Es ist spanischer Standard – wenn wir in den 70ern wären. Ja, ja, man sagt, man müsse die Einfachheit kennen, um den Luxus zu schätzen. Dass es diese Einfachheit in Spanien noch gibt, habe ich nach einer Nacht verstanden …
Ich schrieb: „Mein Billighotel hat keinen Internet- zugang…“. Eigentlich hat mein Billighotel gar nichts. Ich war schon ein wenig schockiert über die spartanische Schlichtheit. Da hätte ich mich im Internet besser informieren müssen. Nach meiner ersten Nacht hatte ich heute Morgen kein Licht. Da hatte ich ein schlechtes Gewissen. Denn es gab gestern Abend nur drei Steckdosen. Steckdose Nr. 1 war neben dem Bett und wollte – trotz meiner intensiven Bemühungen – partout keinen Strom geben. Steckdose Nr. 2 war belegt von der „Klimaanlage“ (Ventilator) und Steckdose Nr. 3 war im Bad. Sie ging aber offenbar nur, wenn das Licht brannte. Um meinen mp3-Player laden zu können, ließ ich also das Licht an. Heute Morgen ging dann im ganzen Zimmer das Licht nicht mehr. Und auch auf dem Flur nicht … Wie ihr sicherlich wisst, spielt meine Haut schnell verrückt. Und hier in meinem Kämmerlein staut sich nun die Hitze. Da können 10 Nächte für meine Haut die Hölle werden … Den Namen des Hotels verrate ich euch nicht (obwohl ja jemand meint, dass ihr vielleicht gerne schadenfroh seid …). Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie die Bewertungen auf Internetseiten mit Hotel-Vergleichen über mein „Hotel“ lauten: „Pension, sehr einfach und nicht mal sauber…. Nie wieder!“ Seit meiner Last-Minute-Tunesien-Reise vor 7 Jahren habe ich nicht mehr so gehaust wie hier.
PS: Gerade, als ich mir ein T-Shirt aus dem „Schrank“ nehmen wollte, habe ich außerdem entdeckt, dass Ameisen meine Kleidung erobern.
Vor einem Jahr hatte ich mir vorgestellt, wie der „erste Schultag“ des Schuljahres 2007/2008 sein würde. Ich hatte mir gewünscht, dass ich zu diesem eigentlichen Start meines Sabbatjahrs statt zur Arbeit gehen zu müssen, in einem Kölner Café sitzen könnte. Ganz so ist es nicht gekommen. Aber keineswegs schlechter.
Die Buchung eines Billighotels in Spanien hat noch geklappt. Und ich bin bereits seit gestern in Spanien. Wenn also am kommenden Montag die Schule begonnen hat, kann ich noch unter spanischer Sonne auf einer Sonnenliege das Meer rauschen hören (hoffentlich spielt das Wetter mit). Zwar bin ich nicht mehr in unserem schicken Hotel vom Juni, aber am selben Ort. Mein Billighotel hat keinen Internetzugang, weshalb mein Weblog bis zum 09. August eher schweigen wird.
Falls ihr jemanden mit Laptop an der Strand- promenade von Sitges sitzen seht: Dann könnte ich es sein, der den freien Netzzugang unseres letzten Hotels La Niña einfängt, weil er euch ein neues Weblog schickt. ;-)
PS: *Ergänzung, weil mein „Testleser“ ratlos vor der Überschrift „Egon hat Schule“ saß. Egon, wer ist Egon? Früher gab die Deutsche Verkehrwacht einen Aufkleber heraus, der die Autofahrer lediglich durch eine Textzeile zu besonderer Rücksichtnahme auffordern sollte: „Schule hat begonnen“. Mir selbst gefiel die Kreativität einiger Autofahrer, die daraus - schnipp-schnapp - „egon hat Schule“ machten. Heute heißt die Aktion „Brems dich. Schule hat begonnen“.