Spanische Killerameisen
Bevor mich die spanischen Killerameisen verzehrten, durfte ich in ein anderes Zimmer ziehen. Die freundlichen Damen an der Rezeption konnten sich meinem Argument nicht verschließen: Eine Etage tiefer ist es weniger heiß als unter dem Dach. Aber auch nicht komfortabler. Schauen wir uns um, dann sieht man: An der Wand ist eine Telefonhalterung, lediglich der Telefonhörer fehlt. Die alte hölzerne Jalousie ist halb geschlossen und bleibt es auch. Denn der Seilzug ist bedrohlich eingerissen und lässt sich nicht betätigen. Das Zimmer bleibt im Dunkel. Vorteil: man sieht den dicken Staub auf der Kommode nicht. Juchhu, jetzt habe ich nur noch eine Steckdose! Sie ist im Bad und geht ohne permanentes Licht. Das Bad ist wieder die Krönung. Sehen wir mal vom Rost ab (ein alter Bekannter aus dem letzten Zimmer und er hat mir auch schon die Strandtücher ruiniert), dann ist die WC-Schüssel der Hit. Sie ist eng eingebaut. Ich muss x-beinig sitzen. Trotzdem stoße ich mir immer wieder die Kniescheiben. Bei dieser mehr als 30 Jahre alten Konstruktion frage ich mich, wie sich hunderte von Hotelgästen in den letzten Jahrzehnten dort hinein gezwängt haben? Als ich euch gerade ein Foto machen wollte (vom WC, ohne mich :-), erschrak ich. Aus meiner Kulturtasche hörte ich Geräusche: klack - klack. Schlimmste Ahnungen wurden wach. Waren die Ameisen in ihrer Größe mutiert? Nein. Halb so schlimm: nur dicke Tropfen platschten in die Tasche – das Wasser kam von der Decke (s. Foto, oben). Der Gast über mir hatte gerade geduscht.
Noch drei Nächte Spanien. Noch ein Problem: der Ventilator muss im Bad an der einen Steckdose angeschlossen werden und kann kaum um die Ecke ins Zimmer pusten. Um korrekt zu sein: Im Zimmer gibt es noch eine Steckdose. Aber die ist ein Modell aus alten spanischen Zeiten. Heutige Stecker passen nicht in die Steckdose, so dass man für den Ventilator-Stecker einen Adapter bräuchte. Die Rezeption bedauerte nicht fündig zu sein. Macht aber jetzt auch nichts mehr. Nach zwei Tagen hat der Ventilator seinen Geist aufgegeben. Ersatzlos.
Labels: Spanien
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