fgp-blog

26. Juni 2007

Der Star am Strand


„Guck mal, was steht denn das Mädchen da?“ Seit fast zehn Minuten stand bei brütender Hitze ein bekleidetes Mädchen hinter unseren beiden Strandliegen. Und sie blieb weiter stehen. Sie trug „indianische“ Kleidung, schaute penetrant aufs Meer, hielt dabei einen Stift in der Hand. Dann die Lösung, als der dicke Spanier, der seit dem Mittag seine Liege neben mir hatte, mit seinem farbigen Freund aus dem Wasser stapfte. Das Mädchen ging zu ihm. Wir verstanden nichts, aber es wurde klar, dass sie ein Autogramm von ihm wollte.

Meine spontane Äußerung: „Das ist bestimmt der Dirk Bach von Spanien.“ Das wurde abends zufällig bestätigt. Kurz vor dem Schlafen zappten wir durch spanische TV-Programme. Auf tv e 1 blieben wir hängen: „Genau so eine blöde Tanzshow hier wie bei uns.“ „Die laufen jetzt weltweit“, klärte mich Patrick auf. Überraschung: „Ist das nicht der vom Strand?“ Er war es. Aber keine Sorge. Er tanzte nicht, sondern saß in der Jury. Sein Name: Mariano Mariano. Sein Beruf: Humorista.

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23. Juni 2007

E viva España!


„Cervezaa! Coca-colaquaa!“, ruft Strandverkäufer Pepe mit seiner markanten, einprägsamen Stimme am Strand von Sitges. Dass Cola und Aqua ein gemeinsames Wort bilden, habe ich erst hier vor Jahren gelernt. So wie Pepe ist Vieles wie immer in Sitges. Wir sind allerdings nicht wie jedes Jahr im Calipolis, sondern an der Strandpromenade zwei Häuser weiter eingezogen. Unser bisheriges Hotel Calipolis hatte innerhalb der letzten fünf Jahre seine Preise verdoppelt. Logisch, denn Spanien geht es gut.

Politik und Wirtschaft florieren. Seit 14 Jahren wächst die spanische Wirtschaft, bei gesundem Staats- haushalt. Die Arbeitslosigkeit konnte in zehn Jahren mehr als halbiert werden. Man kann die Entwicklung auch in Sitges sehen: Es haben neue Geschäfte eröffnet. Ältere Läden haben ihre Auslagen durch prächtige, einladende Schaufensterscheiben verschönert.
Auch politisch ist Spanien in Bewegung. Seit 2004 regieren die spanischen Sozialisten unter Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero. Selbst die Homo-Ehe ist möglich geworden. Und das im römisch-katholischen Spanien! Da geht es den Spaniern politisch besser als den katholischen Italienern, die immer noch dabei sind, die Herrschaft ihres Mediendiktators Berlusconi zu verdauen. In Sitges sehe ich schwule Italiener nicht so zahlreich wie sonst. Obwohl uns insgesamt der Anteil der Schwulen im Ort höher erscheint als letztes Jahr. Beides hat aber wohl weniger mit Politik zu tun, sondern vielmehr dass die Urlaubs- und Ferienzeit weder in Italien noch in Spanien richtig begonnen hat.

Genauso gut wie Spanien scheint es auch Pepe zu gehen. Manchmal sitzt Pepe auf seiner Kühlbox unter dem Schatten irgendeines Sonnenschirms und raucht sich eine. Selbst in dieser Pause dreht Pepe auf. Er schreit plötzlich und mit kurzen Pausen hinaus: „Chico! [Pause] Boy! [Pause] Darling! [Pause] Señor!“ Wer Pepe nicht kennt, schaut sich fragend um, wen er meinen könnte. Pepe meint niemanden und jeden. Wenn ich ihn da einsam sitzen sehe, dann erinnert er mich an einen grauen Papagei, der in seinem goldenen Käfig unwillkürlich loskrächzt. Man weiß nicht, ob der Vogel seinen Schrei gezielt überlegt hat oder ob sein Geplärre eher zufällig eine Bezeichnung richtig trifft. Aber es ist der Strand von Pepe. Da kann Pepe tun und lassen, was er will. Vielleicht irre ich mich ja auch und Pepe weiß genau, was er tut. Pepe ist bestimmt der beste Verkäufer am Strand, da bin ich mir sicher. Und dann trällert Pepe noch irgendein katalanisches Lied laut vor sich hin. Wie viele andere höre ich nicht zu. Ich höre lieber „Summer Wine“ über den mp3-Player. Pepe geht weiter, ruft: „Hola, chico, hola!“, als würde er tatsächlich einen alten Kumpel mit seinem spanischen „Hallo“ begrüßen.

Um es kurz zu sagen: Über Spanien scheint die Sonne. Spanien geht es gut. Uns auch.

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21. Juni 2007

Was für ein Start ins Sabbatjahr!


Abflug 10.25 Uhr Köln – Barcelona. Um 20 nach 6 musste ich aufstehen, so wie an einem normalen Arbeitstag. Wegen der feuchten Schwüle kam ich mit Patrick verschwitzt am vollen Flughafen an. Heute ist der erste Ferientag in NRW, also Massenabfertigung hoch 2.

Patrick checkte als erster ein. Die Frau hinterm Schalter gab ihm die Boardkarte: „Also, um 20 vor 5 müssen Sie dann an Gate B 80 sein.“ Wir lachten: „Sie meinen zwanzig vor 10.“ Die Frau checkte den Computer: „Es gibt nur einen Flug nach Barcelona, und zwar heute Nachmittag.“ Uns verging das lachen. Telefonate folgten. „Sie haben die Flugänderung per E-Mail bestätigt.“ Ich hatte so eine E-Mail weder bekommen noch bestätigt. Fast 20 Germanwings-Flüge habe ich schon unternommen, von Berlin bis Moskau, von Oslo bis London. Das war mir noch nicht passiert.

„Normalerweise dürfte ich sie noch nicht einchecken.“ Aber sie hatte ja schon Patricks Koffer angenommen, und nun nahm sie auch meinen: „Sie dürfen das Terminal aber nicht verlassen.“
„Nein, nein...“, antworteten wir und fuhren zurück nach Hause. (Foto: mit der Boardkarte back @ home)
Ob wir heute Abend wohl behalten am Flughafen in Barcelona und im Hotel in Sitges ankommen werden? Mit Koffern?

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20. Juni 2007

fgp-blog gestartet


Dies ist die Geburt meines fgp-blogs.
Glückwünsche nehme ich gerne entgegen. :-)
Auch sonst führe ich regelmäßig ein Tagebuch. Aber ich schreibe es dann für mich in meinem „stillen Kämmerlein“. Jetzt, in meinem Sabbatjahr werde ich viel, was ich sonst nur für mich schreibe, in diesem Weblog, meinem online-Tagebuch, berichten.
Los geht’s:
Heute war der letzte Schultag. Ich hatte keine eigene Klasse mehr. Dadurch hatte ich genügend Zeit, um mich noch einmal an meinem bisherigen Arbeitsplatz umzuschauen und zu „verabschieden“ (siehe Foto unten, blauer Stuhl).
Mit dem letzten Schultag heute starte ich morgen mit dem Datum 21.06.07 in meine „verlängerten Sommerferien“ bis 08.08.08 (wenn das mal keine Schnapszahl ist…). Vorstellen kann ich mir das alles noch nicht. Ein Jahr ist eine lange Zeit – und wird später doch so kurz erscheinen …
Um schnell in die passende Stimmung zu kommen, werde ich mit Patrick schon morgen in unseren traditionellen Sommer-Urlaub nach Sitges (Spanien, nahe Barcelona) verreisen.

Meine weiteren Planungen für 2007 sind:

Juli/August: Freunde, Bekannte, Verwandte deutschland- und europaweit besuchen
19.-23.07.: Berlin – u. a. Teilnahme beim Weltkongress der Bildungsinternationale
17.-20.08.: Kopenhagen – „Kegelausflug“ mit meinen drei engsten Freunden
30.08.-26.10.: San Francisco – u. a. geplantes Praktikum beim CUAV (angefragt)
Ab 05. 11.: Praktikum in der Redaktion von RTL Radio in Luxemburg
26.-29.12.: Prag - Städtereise


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