fgp-blog

30. November 2007

Wie meine Liebe zum Radio entstand …


Sommerurlaub im tiefsten Norwegen. Für mich die bis dahin weiteste Autoreise mit der Familie. Ich war
9 Jahre alt und mir schien Deutschland sehr weit weg. Wir waren durch Deutschland und Dänemark gefahren, hatten auf einer Fähre in einer Kajüte wie im Hotel geschlafen und eine ganze Nacht brauchte die Fähre bis wir Norwegen erreichten. Und dann mussten wir noch mal ein Stück fahren, bis wir endlich an unserem Ziel ankamen: einem abgeschieden gelegenen Ferienhaus am See.


Irgendwann in diesem Urlaub saß ich am Radio, das wir von zuhause mitgebracht hatten. Vielleicht regnete es an diesem Tag und wir konnten deshalb nicht angeln. Jedenfalls saß ich am Fenster in unserem heimeligen Blockhaus und kurbelte am Sendersucher des Radios herum. Und ich war sehr überrascht, ja fasziniert, als ich plötzlich in diesem fremden Land mit dieser komischen Sprache über Kurzwelle einen deutschsprachigen Sender in bester Qualität empfing. Als wäre das Ereignis gestern gewesen, so schwingt noch heute der Ton von damals in meinem Ohr, wie ABBA erst „Honey Honey“ singen und dann eine Stimme sagt: „Hier ist das deutschsprachige Pro-gramm von Radio Schweden.“ Ich war beeindruckt, dass die Radiotechnik uns in unserem einsamen norwegischen Holzhaus den Kontakt zum Rest Welt herstellte. Man muss vielleicht dazu sagen, dass dieses "Schlüsselerlebnis" in einer Zeit passierte, in der Satellitenfernsehen Zukunftsmusik war (TV hatten wir in diesem Ferienhaus sowieso nicht), Handys zu Science Fiction gehörten wie Scotty und Kirk zu Raumschiff Enterprise und niemand an mögliche Kommunikation via Internet dachte.

In Folge des Urlaubserlebnisses wollte ich unbedingt genau wissen, wie das alles funktionierte. Ich stöberte im folgenden Herbst in der örtlichen Bücherei und wurde fündig: Ich fand den „Genfer Wellenplan“ (einen ganz dicken Wälzer) mit aktuellen weltweiten Radiofrequenzen der Kurzwelle, um andere deutsch-sprachige Programme aus fernen Ländern einzu-fangen.

Post: Deutschsprachige Programme auf Kurzwelle

Ich erfuhr, dass Kurzwellen - von der Erdatmosphäre reflektiert - einmal um den ganzen Erdball gehen können und dadurch für Menschen auf der anderen Seite des Planeten dann wieder hörbare Signale entstehen. Oder dass entfernte Sender über Mittel-welle erst in der Dunkelheit zu empfangen sind, die man bei Sonnenlicht nicht hören kann. Nicht selten quälte ich mich in der dunklen Jahreszeit durch quietschende, pfeifende und schwankende Töne im Radio, um wieder einen neuen Sender zu entdecken. Im Laufe der Zeit sammelte ich einige Sender, deren deutsches Programm ich verfolgte – und wenn es wie Radio Peking ganz weit entfernt war, war ich be-geistert. Und Radio hatte auch dunkle Geheimnisse: Ich hörte ich die gesprochenen Geheimdienst-Ansagen: „sieben neun drei fünf zwei…“ usw., die damals tatsächlich verschlüsselte Botschaften für Spione im Feindesland waren (erinnert sich jemand von euch noch daran, dass es das einmal wirklich gab?). Radio fand ich darum spannend.

Ferienfreizeit auf Sylt - "Der erste Kuss": Ich gehe davon aus, dass dieses Foto für einige Weblog-Leser interessanter ist. ;-)

Das war aber bisher nur der halbe Weg zum dies-jährigen Radiopraktikum ...
Dazu trug noch ein weiterer Urlaub trug bei. Als ich auf meiner ersten Ferienfreizeit in Keitum / Sylt an Lungen-entzündung erkrankte, musste ich auf die Kranken-station. Um mich nicht zu langweilen, konnte ich mir in der Hausbibliothek Bücher entleihen. Dort entdeckte ich ein Buch, das die Geschichte erzählte, wie Jugend-liche einen Piratensender gründeten. Ich verschlang den heiteren Jugendroman und dabei entstand wohl die Idee, selbst einmal „Radio“ machen zu wollen. Und der Roman faszinierte mich besonders deshalb, weil er realistisch schien: Denn ich wusste, dass es in der Wirklichkeit Piratensender gab. Vor der holländischen Küste hatte ein erfolgreicher Sender namens Veronica gesendet– außerhalb niederländischer Hoheits-gewässer.

2007: Sendeanlagen für die Kurzwelle bei Junglinster / Luxemburg


Und mit Radio Luxemburg gab es auch ein deutsch-sprachiges Radio, das so etwas wie ein Piratensender war. Mit Sendeanlagen auf Luxemburger Staatsgebiet umging RTL mit seinen „vier fröhlichen Wellen“ deutsche Gesetze, die zu dieser Zeit Privat- und Werbefunk verboten. Wie viele andere Jugendliche schaltete ich den öffentlich-rechtlichen Biederfunk ab und lieber RTL ein. Bei uns zuhause gab es sogar ein Radiogerät mit „Radio Luxemburg“-Taste und so hörte ich alle Größen, die heute zu den Klassikern des deutschen Radios gerechnet werden. Nicht selten verfolgte ich auch im Anschluss an das deutsche Programm ab 19 Uhr das internationale Programm, wodurch sich eine Brieffreundschaft zwischen mir und einem Mädchen in Norwegen sowie einem Jungen in Südkorea ergab.

Düsseldorf: RTL-Veranstaltung zum Internationalen Tag des Kindes


Auch später, als ich „keine Zeit“ mehr hatte, um zu Hause am Radio zu spielen, hörte mein Interesse an Rundfunk nicht auf. Beschränkend fand ich als NRW-Bürger dabei, dass Radiohörer im zentral gelegenen Ruhrgebiet über Jahrzehnte auf den UKW-Frequenzen in einem Tal der Ahnungslosen saßen – man konnte fast nur WDR-Sender empfangen (abgesehen von BFBS). Begeistert war ich dann Anfang der 80er Jahre, dass die günstige Lage unseres Wohnhauses gerade noch den Empfang von einem Sender wie Radio BENELUX ermöglichte. Erst ein Jahrzehnt später wurde in Nordrhein-Westfalen Privatfunk erlaubt. Vom Format der streng reglementierten „NRW-Lokalradios“ war ich allerdings wenig begeistert. Dafür vergrößerte sich zu gleicher Zeit wenigstens die Sendervielfalt durch Kabelanschluss.

So weit zum Ursprung, wie meine Liebe zum Radio und zu Kommunikationstechnik entstand. Heute, über weitere zehn Jahre später scheint dank digitaler Technik und Internet die Vielfältigkeit von Radio grenzenlos.
Und noch konkret zurück zu mir im Jahr 2007: Nachdem ich einigen von euch davon erzählt hatte, dass ich im Sabbatjahr einen Kindheitstraum ver-wirklichen wolle und ein Radiopraktikum bei der Mutter des deutschen Privatradios machen würde, dachten manche, ich würde beruflich umsteigen: „Willst du dich beruflich verändern?“ Aber dieser Gedanke ist in sofern abwegig, weil ich in grauer Vorzeit, als die Familie in jenem phantastischen Sommerurlaub in Norwegen war, schon längst einen anderen Berufs-wunsch hatte: nämlich Lehrer zu werden. Aber das ist eine andere Geschichte.


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Im Archiv gestöbert:
Nachdem ich während der Recherche zu diesem Beitrag viel Radionostalgie entdeckt habe, fand ich auch eigene Audiokassetten aus der Kindheit, die O-Töne aus dem Radio enthielten.

Nachrichten-Jingles RTL:




RTL ist Radio Luxemburg:


RTL International (ca. 1979):


RTL International (2. Ausschnitt):


Radio BENELUX:


Didi: Interview eines Stargasts:


HubaHuba:

"Huba huba" wär’ wahrscheinlich heute ein Klingelton, oder?

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28. November 2007

Mail ins Studio

Heute Morgen wurde ich in der Redaktion mit einer Frage überrascht: "Wer ist Ute?" Ich tippte sofort richtig, denn Ute hatte mir bereits gemailt, als sie tagsüber Radio hörte - und dann wohl auch nachts... Aber dass sie ins Studio mailen würde, hatte ich nicht erwartet.

Und so sah die Mail aus:

E-Mail @ RTL RADIO - Die besten Hits aller Zeiten
Von: Ute T...
Kommt aus: Recklinghausen
Telefonnummer für eventuelle Rückfragen:
Email-Adresse Absender: ute....@...

Message:
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Hallo RTL-Studio-Team,
hallo Frank,
sollte der neue Mitarbeiter aus Köln mal als Pauker \"schlechte Noten\" bekommen, kann er sicherlich bei Euch anfangen, oder? Das Wetter verliest er jedenfalls bestens!
Euch allen noch eine nette Nacht und schöne Grüße aus Recklinghausen von Ute


Ich freute mich: aber mehr darüber, dass sie mich gehört hatte. Das Lobhudeln war mir eher peinlich - bei den Profis, die um mich herum arbeiten ...

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25. November 2007

2. Wochenrückblick: Mikrofonfieber

Man könnte meinen: ich sitze hier in der Redaktion und erledige einfach nur meine Praktikumsaufgaben – tatsächlich erlebe ich eine aufregende Zeit. Besonders aufregend ist es immer noch „einzusprechen“ – da gibt es so etwas wie „Mikrofonfieber“, so wie man auf der Bühne von „Lampenfieber“ spricht. In dieser zweiten Woche wurde ich immerhin schon routinierter bei den Arbeitsabläufen und mit dem „Einsprechen“ im Studio, ohne mich zu verhaspeln. Einerseits meint man, ich solle lockerer sprechen, andererseits finde ich, dass dies zu Lasten meiner Stimme gehen könnte- und einschleimen beim Zuhörer mag ich mich auch nicht. Da muss ich noch einen Mittelweg finden. Gelernt habe ich schon, wie viel damit steht und fällt, dass ich vorher gut an den Moderationstexten gefeilt habe. Und dann kommt irgendwann auch das freie Sprechen.

Ja, es macht Spaß hinter den „Kulissen“ zu arbeiten. Manche können sich das Aufregende, den Adrenalin-Kick, vielleicht nicht vorstellen, oder? Sicher: Im Vordergrund steht, das Handwerk zu erlernen und Neues zu erleben. Daneben kann ich aber z. B. im Bereich Nachrichten am Wochenende schon Entscheidungen treffen. Oder es gibt schon eine geringe Möglichkeit zur Kreativität für mich, als ich beispielsweise bei einer Verkehrsmeldung Gefahr durch ein Rindviech auf einer Autobahn Nahe Saarbrücken über den Äther vermeldete und den „Muh“-Ton einer Kuh in den Verkehrshinweis schnitt.

An meinen wenigen freien Tagen konnte ich Vieles, was ich gesehen, gehört und selbst getan hatte noch einmal reflektieren: was sind die Hintergründe von dem, was ich vor Ort erlebe? Dazu recherchierte ich auch im Internet zu aktuellen Programmfragen und zur Geschichte von RTL Radio, das am 15. Juli 2007 mit ehemaligen Mitstreitern sein 50 jähriges Jubiläum feierte.

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18. November 2007

Was haben RTL und ein Tweety-Eis gemeinsam?

Wie ihr vermutlich schon gelesen habt, darf ich keine Interna verraten. Deshalb hier ein Geheimnis ganz anderer Art:
Auf der Toilette riecht es nach Kirsch-Kaugummi!
Jedes Mal wenn ich nun auf`s WC gehe, werde ich an mein Tweety-Eis in den USA erinnert, das ebenso kurios schmeckte und roch.

USA: Tweety-Eis

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Fließbandarbeit

Seit ich während des Studiums im „Tonträger-verteilzentrum“ von Karstadt am Band gestanden habe, weiß ich, was Fließbandarbeit bedeutet.
Bei meinem aktuellen Praktikum wurde diese Er-innerung wieder wach: in einer Schicht 16 Mal Wetter und Verkehr umschreiben und einsprechen, ist vergleichbar mit der damaligen Arbeit am Fließband. Jeder Handgriff muss sitzen, man steht unter Zeitdruck, die Zeiten müssen sekundengenau eingehalten werden, man hat wenig Zeit für ein Gespräch mit KollegInnen und man ist von den Zahlen (hier: Zeiten), die die ModeratorInnen vorgeben, abhängig.
Ja, nicht wenige Tage in meiner ersten Praktikums-woche waren echter Stress, und ich arbeitete teilweise für fünf. Ich weiß, dass sich das übertrieben anhört. Aber vor 2 Jahren gab es noch 5 statt der jetzt 1- 2 Praktikanten für eine Schicht. Neben dem „Fließband“ übernimmt man noch den Hörerservice (E-Mails, Telefon), nimmt an der Redaktionssitzung teil, bereitet Texte oder Zahlen vor und erledigt Anrufe für Moderatoren. Dabei sind das teilweise wenigstens Abwechslungen vom „Fließband“.

Der ganze Stress ging auch nicht folgenlos an mir vorüber:
Als ich am Freitagmorgen nach Irrel fuhr und dort eine Telefonkarte kaufen wollte, kippte ich im Laden um - der Kreislauf machte mir zu schaffen. Peng. Da lag ich nun, wo ich eben noch gestanden hatte und sah zu meiner Überraschung die Bedienungen über mir, die hektisch fragten: „Geht es Ihnen wieder besser? Sollen wir einen Arzt rufen?“ Ich hatte am Morgen nicht gefrühstückt und am Tag davor wohl im Arbeitsstress zu wenig gegessen. Schließlich war ich abends nach einem schnellen Happen müde ins Bett gefallen. Nach diesem Ereignis in Irrel war klar, dass ich trotz Praktikumsstress besser auf meinen Körper zu achten hatte.
Nun, und gewerkschaftlich gesehen ist es sowieso nicht akzeptabel, dass ich bei nicht vorhandenen Pausenzeiten und für einen Stundenlohn von 70 Cent arbeite …
Das ist natürlich nur die eine Seite. Und ihr werdet nun sicher fragen, warum ich diese Selbstausbeutung trotzdem betreibe? Die andere Seite an diesem Praktikum ist, dass es wirklich interessant ist, etwas ganz anderes. Die Kolleginnen und Kollegen sind freundlich, ein nettes Team halt, in dem es auch einiges zu lachen gibt. Und ich denke, mit mehr Routine kann es mir auch noch den Spaß machen, den ich mir mit „Radio machen“ früher vorgestellt habe.

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14. November 2007

3. Tag: schon "on air"

Nach zwei Tagen war ich heute bereits erstmals über Antenne "on air".
In dieser Nacht - von 21 bis 4 Uhr- könnt ihr zum ersten Mal "mein" Deutschlandwetter über Antenne, Kabel und Internet bei RTL Radio hören.
Leider habe ich im Moment nicht genügend Zeit um mehr zu schreiben. Bericht folgt. Viele Grüsse, fgp.

Meine weiteren Arbeitszeiten sowie Termine, wann ihr mich weiterhin übers Radio oder Internet hören könnt, schreibe ich euch hier regelmäßig in den Kommentar.

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13. November 2007

Erster Tag im „neuen Job“

Zu spät! Früh startete ich gestern von Köln. Aber ich kam in Staus und verfuhr mich auf dem dem Weg zu RTL wieder einmal in Luxemburg. Da mein Navi nur in D, A, CH funktioniert, hatte ich mir die Strecke mittels Internetroutenplaner ausgedruckt. Auf diese Routen-planer kann man sich nicht verlassen. Ich kam also zu spät, was nun wirklich untypisch für mich ist. Aber das wurde mir genauso verziehen wie mein vorzeitig geplantes Praktikumsende wegen unserer Australien-Reise. Grund: Man braucht mich! Ich bin schon fest in den Arbeitsablauf eingeplant.

Ungewöhnlich: bereits am Donnerstag soll ich auf dem Sender sprechen. Meine Stimme findet man schön. Aber ich spreche noch zu abgehackt. Ich würde sagen, ich spreche „betont“, meine Chefin beschrieb das so: „zu öffentlich-rechtlich“. Da muss ich noch flüssiger einsprechen lernen.
Tagsüber arbeitete ich mit einem anderen Praktikanten zusammen, der mir alle Abläufe einer Schicht zeigte. Er war genauso offen und freundlich wie alle anderen KollegInnen.
Außerdem bekam ich meinen Vertrag, in dem ich zusichern musste, Verschwiegenheit zu pflegen. So bleibt mein Weblog über dieses Praktikum für euch nur ein „Teaser“ …- ein neues Wort, dass ich hier kennen gelernt habe: „Teaser“ wird in de TV-Branche benutzt, um Kunden mit kleinen Werbefilmen neugierig machen und zur gewünschten Aktion führen - früher hätte man wohl Appetithäppchen gesagt. Ich hoffe, ich mache euch neugierig!;-)

Ich wohne 35 Kilometer entfernt – kurz hinter Echternach.

Abends: nachdem mein Tag um 6 Uhr in Köln losgegangen war, kam ich um 8 Uhr abends zur Schlüsselübergabe an meiner Herberge in Echter-nacherbrück an. Direkt hinter der Brücke, die Deutschland von Luxemburg trennt, liegt das ehemalige Hotel gegenüber dem ehemaligen Zollamt.

Altes Zollhäuschen auf Luxemburger Seite

In meinem Zimmer habe ich kein Telefon und ich empfange nur teuere Luxemburg-Handynetzte. Internet gibt es natürlich nicht am Ort. Das verzögert hier auch meine Weblog-Einträge, denn während meiner Arbeit in der Redaktion habe ich zum Schreiben keine Zeit. Und das deutsche Vodafone-Funknetz reicht auch nicht bis hier hin. Netz-Empfang habe ich erst wieder im 4 Kilometer entfernten Dorf Irrel (Deutschland). Das Zimmer, der Ort und die kalte dunkle Herbststimmung erinnern mich an die Tage meiner Ferienjobs im Studium, als ich damals mit Robotereinsätzen im trostlosen Osten Deutschlands unterwegs war. Nach meinem ersten Arbeitstag war ich abends am Ende der Welt angekommen…
Ich hatte also hier jetzt nichts anderes zu tun, außer (m)ein Leben für das Radio!

Retrospektive: Roboter-Einsatz

Tagesresümee: Auch wenn das interessante Radiopraktikum den Erlebniswert in meinem Sabbatjahr erhöht, fragte ich mich am ersten Abend, ob ich mir das in meinem Sabbatjahr antun muss: einen harten Arbeitstag und dann im Feierabend nur noch schnell vor dem Schlafen essen gehen in einer schummerigen Dorfkneipe (s. Foto, unten). Da hatte ich Heimweh nach meinem normalen Leben in Köln.


Ein Abendessen in der Dorfkneipe

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11. November 2007

Der 11. im 11.

Die Nacht zum Tag gemacht … war das eine Nacht.

Jörg und Michael - Jungs, mit euch kann man feiern!

Kölle Alaaf!

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Gewerkschaftsarbeit im Sabbatjahr

Auf der Gewerkschaftsversammlung, die ich am Samstag leitete, wurde der Kollege Achim Körbitz aus der aktiven Arbeit verabschiedet.
Wie die Zeit vergeht: er war es noch, der mir vor acht Jahren als Schulleiter an meiner ehemaligen Schule das diesjährige Sabbatjahr genehmigte. Danke!

Unterwegs für Schulreformen: Achim Körbitz

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5. November 2007

Luxemburg, ich komme!

Diejenigen, die mein Weblog äußerst genau lesen, werden denken, ich sei ab heute in Luxemburg.
Weil ich andere terminliche Verpflichtungen habe, verschiebt sich mein Praktikum bei RTL Radio aber um eine Woche. Es startet also erst am 12.11.07.

Zum 01.11. habe ich trotzdem bereits mein Zimmer (s.o.) gebucht. Den Zimmerschlüssel wollte ich längst abholen. Bevor ich dazu gekommen bin, musste extra für mich ein Bewohner im Haus umziehen. Denn meiner „Herbergsmutter“ war es in den voraus-gegangen Telefonaten wichtig, dass ich mein Zimmer direkt neben zwei zukünftigen RTL-Kollegen von mir bekomme, die schon seit Jahren dort wohnen.


Ausblicke aus meinem Zimmer

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1. November 2007

Aller guten Dinge sind drei

Seit geraumer Zeit kann man massenhaft wieder auferstandene Solo-Künstler und Bands in Konzert-hallen sehen, die sich noch mal eine goldene Nase verdienen wollen. Denn Musiker können heute statt mit CD-Verkäufen ihr Geld auf Konzerttourneen verdienen (siehe: Veranstaltervertrag von Madonna).

Das muss nicht immer ein Vergnügen für frühere Plattenkäufer sein. So war ich beispielsweise mit meinem Bruder vor Jahren bei einem Grufti-Konzert von Supertramp – das war eher enttäuschend.
Anders am Montag bei Take That: ihr Auftritt, neue Songs und das Bühnenarrangement waren beeindruckend und glamourös. Schön war auch, dass die europäische Tour 2007 nicht einfach eine Kopie der UK-Reunion-Tour war. In 2006 waren Take That erstmals seit 10 Jahren wiedervereinigt in Großbritannien auf Konzertreise gegangen.

Februar 1996: Take That trennten sich
– spontanes Motto für eine länger geplante Party damals

Nach Wien und Zürich traten Take That beim Deutschlandauftakt der „Beautiful World“-Tour auch in Köln nur zu dritt auf, weil sich „Howy“, der Vierte der früheren fünfköpfigen „Boygroup“ (mit Robbie Williams) beim Konzert in Madrid verletzt hatte. Fair: Den Fans wurde bis zuletzt angeboten, die Tickets zurück zu geben, selbst wenn man bereits in der Halle war.

Bei jedem Konzert, das ich nun gesehen habe, reduzierte sich die Truppe um jeweils ein Bandmitglied …
Gruß: Verletzter Howard Donald

Auch wenn die Zeit (01.12.2006) über das neue Album unter der Überschrift „Gealterte Jungs“ schrieb, dass es hauptsächlich „gefälliges Radiogedudel [sei]. Harmlose Lieder für Supermärkte, Großraumbüros und Umkleidekabinen.“ – In der Kölnarena boten Take That eine phantastisch inszenierte Bühnenshow zu eingängiger Pop-Musik mit neuen wie alten Songs.

Glamouröse Show

Und zum Glück war die Show nicht einfach nur perfekt durchgestylt. Es gab Nähe zu den Fans und keinen klinischen Ablauf wie bei Kylie Minogue oder Pop-Queen Madonna, so dass es beim Publikum blieb, die Stimmung mitzubestimmen. Schlimm fand ich da nicht, dass Take That an einer Stelle im Konzert unauffällig den Übergang zwischen zwei Songs von anderen geklaut hatten: bei ELO (das Ende von Mr. Blue Sky). Das passte einfach. Im Vergleich zum letzten Jahr fiel mir bei Take That auf: In Manchester 2006 gab es noch zahlreiche professionelle flotte Tanzeinlagen der Bandmitglieder, diesmal fast keine. Beim fortschreitenden Alter von Take That durchaus nachvollziehbar.

Das Publikum ging mit.

Nachdem ich mein erstes Takt That- Konzert auf deren Höhepunkt erlebte, als sie noch in alter Crew mit Robbie Williams über die Bühne hüpften und ich das zweite in Manchester nach deren Reunion letztes Jahr geschenkt bekommen hatte, war das nun tatsächlich mein drittes Konzert.
Mit dem Resümee: Aller guten Dinge sind drei. Sonst halte ich die heute üblichen Konzertkarten-Preise für überzogen, aber für dieses Konzerterlebnis hat sich das Geld gelohnt.


(Clip: Konzertbeginn)


(Clip: Gary Barlow - Could it be magic)


(Clip: It only takes a minute)

(Clip: Jason Orange - Wooden Boat)

Die Gruppe tritt heute in Rotterdam (NL) auf. Dänemark, Schweden und Frankreich sollen folgen. Weitere deutsche Tourdaten:

03.11.2007 Stuttgart, Schleyerhalle
04.11.2007 Berlin, Velodrom
06.11.2007 Frankfurt, Festhalle Frankfurt
07.11.2007 Oberhausen, König-Pilsener Arena

Mehr Infos unter: der Fanseite , der deutschen und der offiziellen Website.

2007 - da waren sie nur noch drei:
Gary Barlow, Mark Owen, Jason Orange