Irgendwie schien das Wort "Sabbatjahr" viele zu irritieren - es ist eine Auszeit. Manche fragten nach, ob ich in diesem Jahr ins Kloster ginge, weil es ja vielleicht etwas mit Religion zu tun hat. Hat es nicht. Ich benutze das Wort lediglich, weil es die offizielle Bezeichnung für ein freies Jahr ist, das man sich vorher beim Arbeitgeber "erarbeitet" hat.
Auf die Arbeitswelt übertragen bedeutet das Sabbatjahr, dass ein Arbeitnehmer nach beispielsweise sechs Jahren den Arbeitsplatz verlässt, um eine Auszeit zu nehmen. Nach dieser Zeit kehrt der Arbeitnehmer gut erholt und mit neuem Schwung in das Unternehmen zurück. Er kann in dieser Zeit Urlaub machen oder sich einen anderen Wunsch erfüllen, z. B. ein Praktikum machen oder an einer längeren Fortbildung teilnehmen. In der Arbeitswelt kann das Sabbatjahr in der Regel zwischen drei und zwölf Monaten dauern (weil es manchmal weniger als ein Jahr dauert, wird es häufig amerikanisch "Sabbatical" genannt).
Natürlich muss ein Sabbatjahr finanziert werden. Ansparen kann man zum Beispiel, indem man für einen vereinbarten Zeitraum nur einen Teil des Gehalts ausgezahlt bekommt, das heißt: Wer die "Siebtel"-Regelung vereinbart, verzichtet sieben Jahre lang jeden Monat auf ein Siebtel seines Einkommens (und auch auf entsprechende Pensionsansprüche). Das Arbeits- (Unterrichts-) Volumen bleibt unverändert.
Zurück zum religiösen Ursprung des Wortes. Das Sabbatjahr ist ursprünglich ein Begriff aus dem Alten Testament: Es beschreibt das siebte Jahr, in dem der Acker brachliegt, damit der Boden sich regenerieren kann. Nach dem Sabbatjahr wird wieder eine bessere Ernte erwartet.
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